Für Siegfried Schlegel, Sprecher für Stadtentwicklung, ist die Haltung des Freistaates nicht nachvollziehbar, als Mitgesellschafter der Leipziger Messe die finanzielle Beteiligung an der Ausrüstung und Ausstattung des neuen innerstädtischen Kongresszentrums "Kongresshalle am Zoo" zu versagen. Beim Baubeschluss am 13. April vergangenen Jahres waren zwar Vorbehalte einer möglichen Nichtbetreibung des Kongresszentrums durch die Leipziger Messe bekannt. Die Linke hatte aber argumentiert, dass die Leipziger Messe einen Teufel tun wird, eine Konkurrenz in der Stadt ohne Einfluss zuzulassen.

Auch wenn weniger manchmal mehr ist, darf es keine baufachlichen Einschränkungen für die Kongressnutzung mit rund 1.000 Teilnehmern geben, weil es Leipzig doch gerade für derartige Veranstaltungen an einer entsprechenden Baulichkeit in der Innenstadt mit guter Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel mangelt. Es ist üblich, dass Betreiber von solchen Einrichtungen Spezialausrüstung und Ausstattungen, wie Möbel entsprechend seinem Nutzungskonzept selbst vornimmt.

Was den Fertigstellungstermin im kommenden Jahr angeht, hatte die Fraktion Die Linke bei der Baubeschlussfassung betont: Auch wenn vorstellbar ist, die Kongresshalle teilweise für Veranstaltungen im Jahr des 1000-jährigen Stadtjubiläums 2015 zu nutzen, warnen wir davor, auf Krampf einen konkreten Fertigstellungstermin zu benennen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass intensive Sanierungsarbeiten im Sockelaußenbereich und im Kellergeschoss notwendig sind, deren Ausmaß schlecht vorher bestimmbar ist.

Vom Haushaltsvorbehalt noch ganz zu schweigen. Deshalb waren einzelne Stimmenthaltungen zugleich Ausdruck der Vorbehalte gegenüber einem Vorhaben “Was kostet die Welt? – Wir wollen sie kaufen – mit dem Geld der Stadt und steuerfinanzierten Fördermitteln.” Mit Baukostenerhöhungen bis zu 10 % müssen seriös planende Bauherren und Planer rechnen. Sie sind auch nach DIN 276 zur Berechnung von Baukosten zulässig. Bei Sanierungen dürfen Bau-Ist-Kosten sogar gegenüber Kostenschätzungen (grober Überschlag, wenn nicht alle Randbedingungen klar sind) bzw. Kostenberechnung noch darüber liegen. Letzteres lag dem Baubeschluss vom April 2013 zugrunde.

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