Zum Stellenabbau bei Globalfoundries erklärt Nico Brünler, wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag: Der Chiphersteller Globalfoundries lässt sich den Verbleib am Standort Dresden mit Steuergeldern vergolden und wälzt gleichzeitig die Kosten für die eigene Personalpolitik und für Sparprogramme auf die öffentlichen Kassen ab. Trotz weltweiter Wachstumsraten der Chipnachfrage von jährlich 5-10 Prozent klagt Globalfoundries über stagnierende und teils rückläufige Absätze, was nicht zuletzt mit einer verfehlten strategischen Ausrichtung des Unternehmens in Zusammenhang steht.

Vor drei Monaten kündigte Globalfoundries an, in Dresden eine neue Chip-Generation herzustellen. Zur Feier der guten Nachricht reiste im Sommer Bundeskanzlerin Merkel gemeinsam mit Bundesforschungsministerin Wanka und Ministerpräsident Tillich extra zum Strategiegespräch an. Unter finanzieller Beteiligung des Bundes und des Freistaates Sachsen wird die Produktion umgestellt und eine neue Technologie eingeführt. Verschwiegen wurde bisher allerdings, dass das Unternehmen neben der Produktionsumstellung eine radikale Kürzung der Personalkosten plant. Wie letzten Freitag bekannt wurde, werden in diesem Zuge ein Fünftel der bisher rund 4.000 Mitarbeiter entlassen. Ein Sozialplan für die betroffenen Menschen ist derzeit noch nicht in Sicht.

Wenn Wirtschaftsminister Dulig davon spricht, dass die Globalfoundries -Mitarbeiter hochqualifizierte Fachkräfte mit Berufserfahrung sind, so übersieht er, dass es sich oftmals gleichzeitig um hochspezialisierte Mitarbeiter handelt, für welche nicht sofort gleichwertige Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. Einer Wiederaufstockung der Beschäftigtenzahl im Zuge der Produktionsumstellung erteilte das Unternehmen bereits eine klare Absage. Die Gründung einer Auffanggesellschaft ist hier unverzichtbar, und dabei sind auch die Staatsregierung und insbesondere der Wirtschaftsminister gefordert.

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