Nicht einmal mehr 100 Amur-Leoparden streifen durch die Wälder im Fernen Osten Russlands. Auch ihren Verwandten in der Mongolei, den Schneeleoparden, geht es durch Wilderei und Lebensraumverlust an den Kragen. Zum Schutz dieser beiden seltenen asiatischen Großkatzen arbeiten der Zoo Leipzig und die Naturschutzorganisation WWF künftig enger zusammen. Das teilten die beiden Institutionen in einer gemeinsamen Erklärung mit. Unter dem Motto „Team Leopard Leipzig“ wird es künftig eine Artenschutzkooperation geben, die sowohl den letzten wildlebenden Amur-Leoparden in Russland und der Schneeleoparden in der Mongolei als auch ihren Artgenossen im Zoo Leipzig zugute kommt.

„Der WWF und der Zoo Leipzig schließen sich zusammen, um die Zukunft und das Überleben der bedrohten Großkatzen in Asien zu gewährleisten“, sagt Tania Roach, Mitglied der Geschäftsleitung beim WWF Deutschland. Vor Ort in Russland arbeitet der WWF an Schutzprojekten für die letzten Amur-Leoparden in freier Wildbahn, rüstet Ranger aus und hilft beim Aufbau einer Auswilderungs- und Zuchtstation. In der Mongolei beteiligt sich der WWF an Aufklärungsarbeit, um Konflikte zwischen Nomaden und Schneeleoparden zu entschärfen und gewährleistet durch ein besseres Monitoring etwa mit Fotofallen effektivere Schutzmaßnahmen für die Tiere.

Ihre Artgenossen im Zoo Leipzig sind wichtige Botschafter, um das Bewusstsein der Menschen für den Arten- und Naturschutz zu schärfen und eine Backup-Population bereitzuhalten. Gerade ist es im Zoo gelungen, bei den Amurleoparden Nachwuchs zu bekommen. „Die neue Kooperation unterstreicht das Engagement unterschiedlicher Institutionen für die große gemeinsame Aufgabe des Artenschutzes im natürlichen Lebensraum ebenso wie im Zoo“, erklärt Prof. Jörg Junhold, Direktor des Zoo Leipzig, in dem nach dem 2014 eröffneten Leoparden-Tal für Amurleoparden gegenwärtig mit der Himalaya-Hochgebirgslandschaft eine neue, naturnahe Anlage für Schneeleoparden gebaut wird.

Ab sieben Euro im Monat können Mitglieder des „Team Leopard Leipzig“ einerseits dem Zoo bei seiner Leoparden-Haltung helfen und zugleich den WWF unterstützen, die bedrohten Katzen im Freiland zu schützen.

Steckbrief Amurleopard (Panthera pardus orientalis)

  • Verbreitung: Dreiländereck Russland-China-Nordkorea
  • Lebensraum: gebirgige Regionen mit temperierten Laub-, Misch- und Nadelwäldern
  • Vom Aussterben bedroht, nur noch weniger als 100 Tiere im natürlichen Lebensraum
  • Bedroht durch: Lebensraumverlust (Straßenbau, Brände), Beutetiermangel und Wilderei aufgrund des Fells

Steckbrief Schneeleopard (Uncia uncia)

  • Verbreitung: zentral- und südasiatische Hochgebirge
  • Lebensraum: alpine Graslandschaften und Buschsteppen, Hochgebirgswälder, felsige Gebirgshänge und Schluchten
  • Bestand stark gefährdet
  • Bedroht durch: Fallen, Wilderei, Lebensraumzerstörung infolge des Klimawandels

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Jetzt dürfte aber auch dem letzten Pseudo-Tierschützer langsam mal klar werden, dass Zoo nicht automatisch was mit gefangenen Tieren zu tun hat, sondern dass Zoos auch Artenschutz und -erhaltung heißt.

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