In den vergangenen 10 Jahren hat die Zahl der Krebsneuerkrankungen in Sachsen bei Männern um 16 % und bei Frauen um 3 % zugenommen. Das geht aus dem neuen Bericht „Krebs in Sachsen“ des Gemeinsamen Krebsregisters der ostdeutschen Bundesländer und Berlins (GKR) hervor. Demnach ist die Zunahme zumeist auf den wachsenden Anteil älterer Menschen zurückzuführen. Berücksichtigt man die sich wandelnde Altersstruktur, so zeigt sich sowohl bei Männern als auch bei Frauen ein stabiler Verlauf.

Pro Jahr erkranken in Sachsen ungefähr 15.110 Männer und 11.980 Frauen an Krebs (ohne weißen Hautkrebs), 7.146 Männer und 5.531 Frauen versterben daran. Die altersbereinigten Neuerkrankungsraten sind in Sachsen bei Männern geringfügig über dem Bundesdurchschnitt, bei Frauen liegen die Neuerkrankungsraten unter dem Bundesschnitt. Ungefähr die Hälfte aller Krebsdiagnosen entfällt auf die jeweils drei häufigsten Krebserkrankungen. Bei Männern sind das Prostatakrebs (22 % Anteil an allen Krebsneuerkrankungen), Darm- (13 %) und Lungenkrebs (12 %). Frauen erkranken zumeist an Tumoren der Brustdrüse (28 %), des Darms (13 %) oder der Lunge (6 %).

Die Entwicklung der Neuerkrankungsraten bei den häufigsten Krebserkrankungen verlaufen in den letzten 10 Jahren unterschiedlich. Bei Männern zeigen Darm- und Prostatakrebs stabile Verläufe, Lungenkrebs einen Rückgang (durchschnittlich jährlich -1,6 %). Bei Frauen ist Darmkrebs rückläufig (-2,2 %), während Lungen- und Brustkrebs ansteigende Verläufe haben (+2,6 % beziehungsweise +2,5 %).

„Dank besserer Diagnose- und Therapiemöglichkeiten überleben inzwischen etwa 60 % der männlichen und 65 % der weiblichen Krebspatienten ihre Krebserkrankung mindestens fünf Jahre. Ende der 1980er Jahre waren es lediglich 27 % beziehungsweise 41 %“, so Staatsministerin Barbara Klepsch. Daher gibt es auch immer mehr Menschen in Sachsen, die mit einer Tumorerkrankung leben. Im Jahr 2013 waren es etwa 69.600 Männer und 63.700 Frauen, bei denen in den letzten 10 Jahren Krebs diagnostiziert wurde. Das sind rund 3,5 % aller Männer und 3,1 % aller Frauen des Freistaates. Im Alter über 70 Jahren sind es 13 % der Männer und 7 % der Frauen, die mit einer in den letzten 10 Jahren diagnostizierten Krebserkrankung leben.

Weitere Informationen zu Krebs gesamt und den häufigsten Krebserkrankungen können dem Bericht entnommen werden. Darin sind unter anderem detaillierte Tabellen und Grafiken zu Neuerkrankungen und Sterbefällen, zu Überlebensraten und Alters- und Stadienverteilungen dargestellt. Darüber hinaus enthält der Bericht Angaben zum Krebsgeschehen in den einzelnen kreisfreien Städten und Landkreisen Sachsens.

Der Bericht „Krebs in Sachsen“ sowie die Landesberichte für Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen können über die Internetseite https://www.berlin.de/ des GKR heruntergeladen werden. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Roland Stabenow, Leiter der Registerstelle des GKR, Telefon: 030 56581410, E-Mail: roland.stabenow@gkr.berlin.de oder besuchen Sie die Internetseite des GKR: https://www.berlin.de/.

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