Alle reden über den Notstand im Gesundheitssystem. Lange Wartezeiten. lange Wege, Ärzteüberalterung, Ärztemangel. Ideen an den Symptomen herumzudoktern gibt es viele: von der Anwerbung ausländischer Pflegekräfte und Ärzten bis hin zur Bildung zentralisierter Mammutkliniken. "Ärzte aufs Land" heißt eine MP-Aktion, die nicht reichen wird.

“Wir brauchen ein verbrieftes Recht auf Gesundheitsversorgung in der Verfassung”, so der stellvertretende Landesvorsitzende und Facharzt für Allgemeinmedizin Jens Spiske.

Die Freien Wähler Sachsen legen den Finger in die Wunde: Es fehlt an allen Ecken und Kanten, Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger sind schlecht bezahlt und mittlerweile Mangelware. Sie wechseln in Länder, die besser bezahlen und bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen haben. Der Notstand im Gesundheitssystem wurde jahrelang ignoriert.

Spiske: „Der Freistaat Sachsen muss sich in die Pflicht nehmen lassen. Das Gesundheitssystem gehört zur öffentlichen Daseinsvorsorge und ist kein beliebiger Haushaltsposten.“

Auch dank medizinischem Fortschritt steigt die Geburtenzahl, die sächsischen Bürger werden immer älter, wollen gesund bleiben, gepflegt werden. „Sachsen sollte bei der Pflege Musterknabe werden, aus Spargründen befürchten wir, dass das Gegenteil eintritt. Die Sicherstellung einer modernden Gesundheitsversorgung in Stadt und Land muss einklagbar sein, deshalb muss sie Verfassungsrang bekommen. Dafür werben wir im Landtag“, sagt Spiske..

Es muss die Aufgabe eines Staates sein, die Mindestversorgung dort zu sichern, wo der zivile Markt versagt. Dies ist vor allem im ländlichen Raum der Fall. Folge: Wegzug und Verödung. In den sogenannten Metropolregionen kommt es zu ungebremsten Zuzug, teilweiser Verelendung, Anonymisierung und Zerfall. Dies ist kein Land, in dem wir gerne leben.

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