Die Stadt Leipzig hat den zweiten Kommunalen Psychiatrieplan 2020 auf den Weg gebracht. Er ist eine wichtige Handlungsgrundlage für alle in der Stadt Leipzig im psychosozialen Bereich tätigen Einrichtungen und Angebote - wie Psychiatrische Kliniken, ambulante Behandlungsangebote und psychosoziale Hilfevereine, für Behörden und Leistungsträger, für Leipziger Bürger, für Psychiatrieerfahrene und deren Angehörige.
Der Psychiatrieplan wurde auf Vorschlag von Bürgermeister Thomas Fabian in der Dienstberatung des Oberbürgermeisters bestätigt und soll voraussichtlich im März dem Stadtrat vorgelegt werden.
Ziel ist es, das in Leipzig bisher bestehende stabile Versorgungsangebot für schwer psychisch kranke Menschen auf die Zukunft auszurichten, auszubauen und zu stabilisieren. Bürgermeister Thomas Fabian sagt dazu: „Eine psychische Erkrankung beeinflusst das gesamte Alltagsleben der Betroffenen selbst und ihrer Familien in erheblichem Maße und berührt auch das unmittelbare soziale Umfeld.
Deshalb brauchen Betroffene und ihre Angehörigen gut entwickelte Unterstützungs- und Behandlungsangebote. Dabei ist von wesentlicher Bedeutung, wie dicht und ausdifferenziert das Netz von Angeboten am jeweiligen Wohnort ist und wie gut es gelingt, medizinisch-therapeutische Behandlungen mit psychosozialer Unterstützung bis hin zur Selbsthilfe zu verbinden. Dies alles soll mit dem jetzt vorgelegten Psychiatrieplan weiter verbessert werden.“
Im Psychiatrieplan werden Ziele und damit verbundene Maßnahmen beschrieben, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden sollen. Grundlage ist ein eng vernetzter Gemeindepsychiatrischer Verbund – unter Einbeziehung von allen beteiligten Einrichtungen, Kliniken, ambulanten Diensten, Niederlassungen, Vereinen, Betroffenen und deren Angehörigen – in Leipzig.
Folgende Schwerpunkte sollen umgesetzt werden und sind jeweils mit Maßnahmen unterlegt:
• Die Kooperations-und Gremienarbeit zur Stabilisierung der Kooperationsbeziehung in der psychosozialen Versorgung wird verbessert.
• Die seelische Gesundheit soll gefördert, psychischen Erkrankungen mit präventiven Maßnahmen begegnet und der Stigmatisierung psychisch kranker Bürger entgegengewirkt werden.
• Die Hilfen des komplementären Hilfebereiches werden in der bestehenden Form gestärkt und weiterentwickelt. Selbsthilfe- und Angehörigenarbeit bleiben ein wichtiger Anteil dieser Hilfen. Niedrigschwellige Hilfen bleiben Schwerpunkt aller Hilfen. Qualitätsstandards werden festgeschrieben.
• Wohnunterstützung und Arbeitsangebote für schwer psychisch Kranke werden langfristig weiterentwickelt.
• Die städtische Einrichtung Verbund Gemeindenahe Psychiatrie (Klinikum St. Georg gGmbH) hat als ambulante Einrichtung auch künftig eine wichtige Funktion und wird fachlich weiterentwickelt, der zugehörige Sozialpsychiatrische Dienst wird gestärkt.
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