Přejemy Wam …eine gute Reise! Seit heute ist ein Triebfahrzeug der Länderbahn als Botschafter der sorbischen Sprache im Ostsachsennetz unterwegs und wünscht allen eine gute Reise. Der Freistaat Sachsen hat im Rahmen des Vorhabens: „Pflege der sorbischen Sprache im Alltag“ ein Projekt des ZVON und der Domowina unterstützt. 15.000 Euro Fördermittel stellte das Sächsische Staatsministerium des Innern für die Entwicklung der Idee und für die Umsetzung zur Verfügung.

Michael Harig: „Wir sind sehr dankbar, dass der Freistaat Sachsen dieses Projekt gefördert hat. Die Möglichkeit, dass die sorbische Sprache über diesen Zug sogar bis nach Dresden „einfährt“, ist besonders wichtig. Das Zusammenleben von Sorben und Deutschen besitzt eine 1500jährige Geschichte. Die sorbische Sprache und Kultur bereichern die zweisprachige Lausitz weit über ihre Grenzen hinaus.“

Für die Gestaltung des Zuges hat das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus das Layout seiner Kampagne „Sorbisch? Na klar!“ zur Verfügung gestellt.

Kultur- und Tourismusministerin Barbara Klepsch: „Vor einem Jahr habe ich die Kampagne Sorbisch? Na klar‘ in Bautzen eröffnet. Seitdem werben und informieren wir etwa auf Social Media-Kanälen, mit Plakaten und in Bussen. Ich freue mich sehr, dass nun ab heute auch dieser Zug auf sympathische Weise die natürliche Zweisprachigkeit der Lausitz sichtbar macht.“

Innenminister Professor Dr. Roland Wöller: „Ich freue mich sehr, dass wir gemeinsam mit der Domowina und dem ZVON dieses Vorhaben planen und umsetzen konnten. Seit zwei Jahren unterstützt der Freistaat kommunale Aktivitäten zur Förderung der Zweisprachigkeit, wie nun auch die Umgestaltung dieses Triebwagens. Er wird auf seinen Fahrten in Ostsachsen ein schönes Signal setzen, dass die sorbische Sprache zum Alltag gehört, denn die Lausitz ist als Heimat der Sorben zweisprachig. Kultur und Sprache als Ausdruck von Identität und Lebensgefühl gilt es daher zu pflegen und zu unterstützen.“

Künftig möchten Domowina, ZVON und die Länderbahn den Triebwagen nutzen, um Aktionen rund um die sorbische Sprache durchzuführen. So könnte der Zug zum Beispiel sorbischen Autoren und Nachwuchsautoren für Lesungen zur Verfügung stehen oder Veranstaltungen könnten beworben werden.

Dawid Statnik: „Das Sorbische ist der Markenkern der Lausitz! Wir sind stolz, dass wir gemeinsam mit dem Freistaat, dem Landkreis, dem ZVON und der Länderbahn ein Projekt auf die Beine stellen konnten, welches überregional dafür wirbt. Zug fahren ist damit nicht nur ein Beitrag zum Umweltschutz, sondern auch ein Beitrag zur Mehrsprachigkeit der Lausitz. Die Zugfahrt kann man so auch für einen kleinen Sprachkurs nutzen. Jara derje – sehr schön!“

Die Kosten für das gesamte Projekt inkl. Beklebung des Triebwagens belaufen sich auf knapp 36.000,00 Euro. Der Hauptteil der Kosten entfällt auf die Beklebung des Triebwagens. Mit der Firma Creativ Werbung aus Reichenbach/Vogtland wurde ein regionaler Dienstleister mit der Beklebung beauftragt.

Sicherlich hätten sich alle Beteiligten eine andere Zeit und andere Bedingungen für die Übergabe dieses Triebwagens gewünscht. Es hätte ein Fest werden können. Dass der Triebwagen dennoch jetzt sofort in Betrieb geht, hat seinen Grund: der Triebwagen wird gebraucht.

Es wäre unmöglich das Fahrzeug in der Werkstatt stehen zu lassen, denn die Länderbahn setzt so viele Fahrzeuge wie möglich ein, damit die Abstände im Zug eingehalten werden können. Das klappt derzeit wunderbar. Gleichzeitig wird mit der Fertigstellung dieses Triebwagens nun ein anderes Fahrzeug in die Werkstatt überführt.

„Damit haben wir jetzt bereits das vierte Fahrzeug im Ostsachsennetz neu gestaltet und umgebaut,“ sagt Länderbahn-Geschäftsführer Wolfgang Pollety. „Dass wir damit gleichzeitig auch Werbung für die hier beheimatete und gepflegte sorbische Kultur machen dürfen, freut uns sehr.“

Die Länderbahn wird bis Sommer 2023 alle Triebwagen modernisieren. Das ist im Verkehrsvertrag zwischen ZVON und DLB so festgelegt. Dafür investiert das Unternehmen insgesamt vier Millionen Euro in die Fahrzeugflotte. Damit wird der Komfort verbessert, beispielsweise werden die Sitze aufgepolstert und neu bezogen, der Fahrgastraum sowie das Außendesign wird erneuert und es werden neue Faltrampen für Rollstuhlfahrer eingebaut.

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