Der 2019 in Sachsen vereinbarte Koalitionsvertrag sieht Antisemitismus als eine besondere Herausforderung für das demokratische Gefüge des Freistaates. Die konsequente Bekämpfung jeglicher Form von Antisemitismus steht daher auch im Fokus sächsischer Politik.

Um dies faktenbasiert umsetzen zu können, wurde 2020 zwischen dem beim Sächsischen Staatsministerium für Kultus angesiedelten Beauftragten für das Jüdische Leben und der bundesweit agierenden „Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus“ (RIAS) die Erstellung der nun zur Veröffentlichung vorliegenden „Problembeschreibung Antisemitismus in Sachsen“ vereinbart.

Diese Studie zeigt nicht nur die besonderen Herausforderungen, vor denen staatliche Stellen und Behörden beim Erkennen und Zuordnen von Antisemitismus stehen, sie bezieht konsequenter Weise auch die Sicht der von Antisemitismus betroffenen Personen und Personengruppen mit ein. „Es ist wichtig, dass sich unser Bemühen, Antisemitismus wirksam und nachhaltig zu bekämpfen, an den Fakten orientiert“ so der Beauftragte der Staatsregierung für das Jüdische Leben, Dr. Thomas Feist.

„Genauso wichtig ist es, dass unsere Strategien zur Beratung von Betroffenen an deren Bedürfnissen ausgerichtet ist. Die vorliegende Studie öffnet den Blick auf die Herausforderungen im Bereich der Antisemitismusprävention ebenso wie für die Anforderungen der im Koalitionsvertrag vereinbarten Einrichtung einer niedrigschwelligen Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus und psychosozialer Beratungsstelle für Betroffene. Ich bin mir sicher, dass die nun veröffentlichte Studie eine gute Grundlage für die weitere Arbeit der Staatsregierung ist und auch der parlamentarischen Arbeit damit eine gute, faktenbasierte Informationsquelle zur Verfügung steht. Zudem vermittelt die Studie einen authentischen Blick auf Ursachen und Formen antisemitischer Vorfälle, die ihnen zu Grunde liegenden Strategien und die Herausforderungen in der Beratung und Begleitung von Betroffenen. Die Studie ist für mich ein wichtiger Beitrag zur gezielten Bekämpfung des Antisemitismus in Sachsen“, so Feist abschließend.

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