Der Vorsitzende des DGB Sachsen Markus Schlimbach hat angesichts aktueller Zahlen der Bundesagentur für Arbeit eine Reform der Minijobs angemahnt. „Die Pandemie hat deutlich gezeigt, dass Minijobs nicht krisenfest sind. Das Modell der Beschäftigung ohne soziale Absicherung muss endlich ausgedient haben. Die geringfügig Beschäftigten wurden vor die Tür gesetzt und hatten weder Anspruch auf Kurzarbeitergeld, noch auf Arbeitslosengeld. Vielen blieb nur noch die viel zu geringe Grundsicherung“, sagte Schlimbach.

Ende 2020 gab es in Sachsen nach aktuellen Daten der Bundesagentur für Arbeit 205.168 geringfügig Beschäftigte. Das waren 16.248 weniger als im Jahr davor. Besonders vom Rückgang betroffen waren Frauen mit 10.747. Bei den Branchen ist das Gastgewerbe mit einem Rückgang von 7.676 an erster Stelle.

„Gerade in Krisenzeiten brauchen die Beschäftigten Sicherheit. Minijobs bieten aber nur Niedriglöhne, soziale Unsicherheit und führen geradewegs in die Altersarmut. Eine Lehre der letzten Monate muss sein, jetzt endlich alle Minijobs in sozial abgesicherte Beschäftigung umzuwandeln“, sagte Schlimbach.

Über 73% der Minijobberinnen und Minijobber in Sachsen verfügen über einen anerkannten Berufsabschluss oder akademischen Abschluss.

„Wer Fachkräfte gewinnen und halten will, darf sie nicht mit unsicheren Billigjobs abspeisen. Das gilt auch für die Gastronomie, die nun wieder über fehlendes Personal klagt. Dass sich Beschäftigte in den letzten Wochen besser bezahlte und besser abgesicherte Jobs gesucht haben, dürfte doch niemanden wundern. In vielen Branchen werden Beschäftigte gesucht. Mit Niedriglöhnen, schlechten Arbeitsbedingungen und Minijobs wird kein Unternehmen den Wettbewerb um die Köpfe in Sachsen gewinnen“, sagte Schlimbach.

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