Im Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ haben die jüdischen Gemeinden erstmals alle Neugierigen und Interessenten zu einem bundesweiten Laubhüttenfest (Sukkot) eingeladen, das konfessionsübergreifend in der Woche vom 20. bis 27. September 2021 gefeiert wurde.

In Vorbereitung darauf entwickelte die Leipziger Notenspur für Institutionen, Vereine, Privatpersonen und Schulen, die sich beteiligen wollten, eine Workshop-Reihe zum Thema Laubhüttenfest.

Seit Juli haben die Kurse und Fortbildungen analog und digital stattgefunden. Im September wurde dann gefeiert: in der Henriette-Goldschmidt-Schule, im Seniorenbüro Ost „Inge und Walter“, im Familienlocal der Caritas in Grünau, in einer Kleingarten-Anlage in Großzschocher, an der Fanny-Hensel-Grundschule, an der Grundschule in Doberschütz, an der 94. Oberschule in Leipzig, beim Erntedankfest in Großpösna u.a.

„Wir haben an vielen Orten Sukkas mitgebaut und gestaltet und die jüdische Kultur nicht nur anderen Menschen näher bringen können, sondern auch selbst so viel dazu gelernt.“ sagt Projektkoordinatorin Karoline Konrad.

Sukkot ist ein Fest der Begegnung, der Dankbarkeit und der Rückbesinnung. Die Besucher der Workshops und Feste haben die Sukka nicht nur gebaut und geschmückt, sondern sich auch mit Themen wie Dankbarkeit und dem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen beschäftigt. Sie lernten was ein Lulav-Strauß und was ein Kabbala-Band ist, welche Speisen in einer Sukka gegessen und welche Lieder gesungen werden und wie verbindend jüdische Tänze sind.

„Wir wünschen uns sehr, dass dieses schöne Fest auch im kommenden Jahr gemeinsam mit den jüdischen Gemeinden gefeiert wird“, meint Notenspur-Initiator Werner Schneider. Das gesammelte Wissen steht in einem Anleitungsmaterial zusammengefasst als Download auf der Hompage der Leipziger Notenspur unter www.notenspur-leipzig.de/jns zur Verfügung.

Seit Mai dieses Jahres führte die Leipziger Notenspur unter dem Titel „170 Jahre deutsch-jüdisches Miteinander in Leipzig“ verschiedene Veranstaltungen und Projekte mit Bezug zur jüdischen Kultur durch, darunter eine Lesung aus dem Schneeblumen-Taschenbuch mit Schauspielerin Annett Renneberg.

In Kooperation mit der HTWK wurden Hörspiele entwickelte und beim Leipziger Hörspielsommer präsentiert, im August fand die Notenrad-Tour zu jüdischen Friedhöfen mit u.a. dem Landesrabbiner Zsolt Balla und einem Konzert des Vokalensembles amarcord statt. Auch 2022 sollen die jüdischen Projekte weitergehen. Zum 100. Weihe-Jubiläum der ehemaligen orthodoxen Ez-Chaim-Synagoge ist für September eine Festwoche in Planung.

Mehr Informationen unter: www.notenspur-leipzig.de/jns

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