Angesichts der nach wie vor hohen Zahl an Corona-Neuinfektionen in Sachsen hat die stellvertretende Vorsitzende des DGB Sachsen Daniela Kolbe heute gefordert, den Arbeits- und Gesundheitsschutz in den Betrieben an erste Stelle zu setzen und nicht schleifen zu lassen.

„Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei. In Sachsen sind die Infektionszahlen weiterhin hoch, während zahlreiche Lockerungen erfolgen. Die Lockerung der Maßnahmen in der Freizeit, darf nicht zu einem Laissez-faire in den Betrieben führen. Ob ich ein Restaurant besuche oder mir eine Ausstellung ansehe, kann ich selbst entscheiden. Bei Beschäftigten ist das aber anders. Vor allem diejenigen, die nicht mobil arbeiten können, sind darauf angewiesen, ihre Arbeit im Betrieb oder in der Dienststelle zu erbringen. Sie müssen weiterhin mit Maßnahmen des Infektionsschutzes geschützt werden“, sagte Kolbe.

Wie aktuelle Umfrageergebnisse des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts zeigen, sei die Sorge von Beschäftigten, sich im beruflichen Kontext anzustecken, bundessweit nach wie vor hoch.

„Gegenüber den Vormonaten ist die Sorge der Beschäftigten nahezu unverändert und liegt bei 31%. Bei Beschäftigten in Branchen mit Kontakt zu anderen Menschen liegt die Sorge mit 67% im Bereich Soziales, Bildung und Erziehung, 52% im Bereich Gesundheit und Pflege und 46% bei Verkaufsberufen deutlich höher. Hier sind die Arbeitgeber in besonderem Maße gefordert, gemeinsam mit den Betriebs- und Personalräten für einen wirksamen Infektionsschutz zu sorgen“, betonte Kolbe. 

Eine wichtige Rolle beim Arbeits- und Gesundheitsschutz spielen Betriebs- und Personalräte, die während der Corona-Pandemie zahlreiche Absprachen und Vereinbarungen mit den Arbeitgebern zum Schutz der Beschäftigten getroffen hätten.

„Betriebs- und Personalräte haben für starke Schutzmaßnahmen im Betrieb, für eine faire Gestaltung von digitaler und mobiler Arbeit und für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf gesorgt. Die Pandemie hat noch einmal gezeigt, wie wichtig Betriebsräte auch in Krisen sind, um gute und sichere Arbeitsbedingungen zu garantieren. Wir würden uns freuen, wenn sich das in einer hohen Wahlbeteiligung bei den Betriebsratswahlen ausdrückt, die noch bis Ende Mai bundesweit laufen“, sagte Kolbe.

Hintergrund:
Die Daten des WSI und eine Information zu den Methoden finden Sie hier: https://www.boeckler.de/pdf/pm_wsi_2022_03_08.pdf

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar