Am Klinikum St. Georg wird ab sofort ein neuer elektrischer Speicher zur Lastspitzenreduktion genutzt, um das öffentliche Stromnetz in Leipzig während der Hochphasen zu entlasten und die Ausfallsicherheit zu verbessern.

„Ein weiterer Meilenstein auf unserem Weg zum modernen grünen Krankenhaus der Zukunft. Mit dem innovativen und einzigartigen Modellprojekt zum Klimaschutz KUWEA (Komplexvorhaben Umbau Hochtemperatur-Wärmeversorgungsnetz zum multivalenten Energieverteilnetz und Adaption der peripheren Anlagen), das 2019 hier am Klinikum gestartet wurde, ist es unser Ziel, eine signifikante Einsparung der eingesetzten Energiemenge von circa einem Drittel des bisherigen Verbrauchs herbeizuführen“, erklärt Dr. Iris Minde, Geschäftsführerin des Klinikums.

Der neue Speicher verfügt über eine Leistung von 800 kW, kann eine Energiemenge von 800 kWh speichern und verfügt über wassergekühlte Umrichter. Angebunden ist er direkt an das Mittelspannungsnetz des Klinikums, das mit dem Speicher einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung des öffentlichen Stromnetzes bei dessen Transformation von zentralen Kraftwerksstrukturen hin zu mehr dezentralen Energieerzeugern, wie Windkraft, Photovoltaik und BHKW leistet.

Besondere Herausforderungen waren die sehr hohen Sicherheitsanforderungen an den elektrischen Speicher, „insbesondere an die bauliche Ausführung eines so großen Speichers, direkt im öffentlichen Bereich des Klinikgeländes“, ergänzt Dr. Minde.

Aus diesem Grund ist die Hülle des Speichers aus massivem Beton gefertigt. In einem ausgereiften Brandschutzkonzept wurde eine sensible Anlage zur Brandfrüherkennung zusammen mit einer automatischen Löschanlage als abgestimmtes System eingebaut. Rund 1,5 Millionen Euro hat der Speicher samt Brandschutz gekostet, davon trägt das Klinikum knapp 490.000 € aus eigenen Mitteln. Der Rest wird durch Fördermittel des Bundes finanziert.

„Eigentlich wollten wir mit unserem KUWEA-Projekt schon viel weiter sein, doch durch die Coronapandemie kam es wegen erkranktem Personal, Quarantäne und Lieferengpässen auch hier zu Verzögerungen. Glücklicherweise konnten wir viel Material frühzeitig beschaffen und einlagern, sodass uns zurzeit hauptsächlich coronabedingte Personalausfälle bremsen. Bisher haben wir ca. 70% des Projektes umgesetzt und die Ergebnisse sind schon besser als prognostiziert“, führt die Geschäftsführerin weiter aus.

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