Wenige Tage vor der letzten Verhandlungsrunde ruft die Gewerkschaft ver.di erneut Beschäftigte aus den Regionen Chemnitz, Dresden, Ostsachsen, Vogtland und Zwickau in den Warnstreik.

Nach dem eindrucksvollen Streik der Beschäftigten aus dem Arbeitsfeld Kindertageseinrichtungen und schulischer Ganztag sind nun am nächsten Donnerstag alle Beschäftigten aus dem Sozial- und Erziehungsdienst für den ganzen Tag zur Arbeitsniederlegung aufgefordert. Das betrifft neben Kindertageseinrichtungen insbesondere auch die Sozialarbeit und Behindertenhilfe, die in kommunaler Hand sind.

Der Streik findet dieses Mal in Chemnitz statt. Die Kundgebung findet als öffentliche Streikkonferenz statt und wird im Stadtzentrum von ca. 10 bis 14 Uhr durchgeführt. Der konkrete Versammlungsort sowie der genaue Ablaufplan veröffentlicht ver.di Anfang kommender Woche.

„Wir haben gestern gesehen, wie wütend unsere Kolleginnen und Kollegen sind und mit welcher Geringschätzung medial die Arbeitgeberseite Warnstreiks kommentiert, statt Abhilfe zu schaffen,” stellt Daniel Herold, Bezirksgeschäftsführer fest. Die Mitglieder der Verhandlungskommission auf Arbeitgeberseite sind oftmals unvorbereitet. “Es scheint, als wüsste die Arbeitgeberseite gar nicht, worum es geht. Und genau diese Abwertung unserer legitimen Forderungen braucht eine deutliche Antwort.“

Fachbereichsleiter Paul Schmidt ergänzt: „Dass die Verhandlungsführerin des VKA, Frau Karin Welge, sich gestern noch einmal damit zitieren lässt, dass es keine Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe geben wird, zeigt uns leider, dass wir den Druck weiter erhöhen müssen. Die Kolleginnen und Kollegen sind bereit.“

Die Auswirkungen des neuen Warnstreiks werden in den Regionen unterschiedlich sein. ver.di erwartet, dass es die größten Beeinträchtigungen in Chemnitz, Zwickau, dem Erzgebirge sowie im Vogtland geben wird. Es ist aber auch davon auszugehen, dass sich Beschäftigte aus Dresden und Ostsachsen auf dem Weg nach Chemnitz machen werden. Herold ruft außerdem die ebenfalls im Bereich des Sozial- und Erziehungsdienstes aktiven Gewerkschaften auf, sich der Kundgebung in Chemnitz anzuschließen.

Für den Fall, dass die dritte Verhandlungsrunde ohne Ergebnis endet, bereitet ver.di in Chemnitz und Dresden bereits jetzt mehrtägige Streiks vor.

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