Die IG Metall Leipzig ruft die rund 150 Beschäftigten des Kontraktlogistikers Imperial Logistics am Dienstag, 17.05.2022, zu einem weiteren Warnstreik ab 12.30 Uhr auf, um den Druck auf die stockenden Verhandlungen mit den Arbeitgebern zu verstärken. Bereits am heutigen Vormittag haben sich 60 Beschäftigte der Firma Schnellecke Logistics für rund zwei Stunden an Arbeitsniederlegungen beteiligt.

„Die Kontraktlogistikbranche muss deutlich attraktiver bei Entgelt und Arbeitszeiten werden. Grundsätzlich muss ein neuer tariflicher Ordnungsrahmen her, um auch in Zukunft im Wettbewerb um Fachkräfte bestehen zu können“, sagte Bernd Kruppa, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig.

Die IG Metall fordert eine Anhebung des Grundentgelts in der Eckentgeltgruppe 5 von rund 2.200 Euro auf 2.450 Euro und die schrittweise Angleichung der Wochenarbeitszeit analog zu den Herstellern in der Automobilindustrie auf 35 Stunden.

Die Kontraktlogistikfirma Imperial Logistics hat ebenso wie Rudolph Logistik und Schnellecke Logistics Sachsen noch kein akzeptables Angebot vorgelegt. Die Warnstreiks in den vergangenen Wochen haben bereits zu erheblichen Beeinträchtigungen der Produktion bei den Automobilherstellern Volkswagen, BMW und Porsche geführt.

Inwieweit sich der Konflikt in dieser Tarifauseinandersetzung zuspitzt, hängt nicht nur von anderen Vertretern der Branche wie Rudolph, Schnellecke Logistics oder Seifert, sondern vor allem auch von den großen Automobilherstellern ab.

„Volkswagen, BMW und Porsche in Sachsen tragen eine erhebliche Verantwortung für den Verlauf des Tarifkonfliktes. Sie nutzen ihre Standortvorteile, erwarten zugleich von Dienstleistern eine hohe Flexibilität, stellen aber deren Geschäftsmodelle durch eine rigide Einkaufspolitik in Frage“, erklärte Bernd Kruppa.

Die betrieblichen Tarifkommissionen der IG Metall bei insgesamt zehn Kontraktlogistikern mit rund 3.200 Beschäftigten im Umfeld von BMW und Porsche in Leipzig haben sich auf eine gemeinsame Strategie zur Durchsetzung ihrer Forderungen verständigt.

„Bei zukünftigen Ausschreibungen darf nur noch die Qualität der Dienstleistung der Logistiker entscheiden, der Wettbewerb über unterschiedliche Tarifniveaus muss ausgeschlossen sein. Unsere Beschäftigten erwarten zu Recht Respekt und Anerkennung. Sie sind ein wesentlicher Faktor in der Wertschöpfungskette der ostdeutschen Automobilindustrie, vor allem in der Region Leipzig“, so Bernd Kruppa und kündigt weitere Warnstreiks und betriebliche Aktionen in dieser Woche an.

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