Trotz einwandfrei funktionierender Heizung decken sich derzeit einige Verbraucher:innen mit Heizlüftern oder Öl-Radiatoren ein. Sie möchten sich damit unter anderem auf die steigenden Energiepreise vorbereiten. Die Verbraucherzentrale Brandenburg erklärt, weshalb solche Elektroheizungen bestenfalls eine teure Notlösung sind und zeigt Alternativen auf.

Billig in der Anschaffung, teuer im Betrieb

Elektroheizungen wie Heizlüfter, Öl-Radiatoren oder Infrarotheizungen sind in der Anschaffung zwar relativ günstig, im Betrieb aber teuer, da sie Strom direkt in Wärme umwandeln. Für Menschen mit einer funktionierenden Heizung gilt deswegen: „Solange Erdgas, Heizöl oder Holzpellets günstiger als Strom und verfügbar sind, macht es ökonomisch keinen Sinn, auf eine Elektroheizung umzusteigen. Für Erdgas sind die Preise zwar enorm gestiegen, sie befinden sich aber immer noch deutlich unter den aktuellen Strompreisen“, sagt Joshua Jahn von der Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB).

Die Kosten pro Kilowattstunde Wärme könnten sich deswegen bei der Nutzung von Heizlüftern oder Infrarotheizungen nahezu verdreifachen, so der Energie-Experte. Für Menschen mit einer Gasheizung wären solche Elektroheizungen also nur sinnvoll, wenn die komplette Gasversorgung zusammenbräche. Solange aber noch Gas vorhanden ist, sieht die Regierung vor, Privathaushalte besonders zu schützen und sie – im Gegensatz zur Industrie – bevorzugt zu beliefern.

Was können Verbraucher/-innen stattdessen tun

Die einfachste Möglichkeit, auf die gestiegenen Energiepreise zu reagieren, ist das Einsparen von Energie. Jedes Grad Raumtemperatur weniger senkt den Verbrauch um etwa 6 Prozent. „Ein kleiner Dreh an der Heizung spart also viel Geld“, so Jahn. Er rät außerdem dazu, Heizkörper freistehen zu lassen, damit die Wärme gut zirkulieren kann, und die Regler bei Abwesenheit konsequent herunterzudrehen.

Geld lieber in bessere Dämmung investieren

„Statt das Geld für einen Heizlüfter auszugeben, ist es oft sinnvoller, in die Dämmung des Hauses oder der Wohnung zu investieren. Denn je besser die Dämmung ist, desto geringer sind die Heizkosten“, rät Joshua Jahn. Eine schnell umsetzbare Maßnahme ist die Minimierung des Wärmeverlustes über undichte Fenster oder Außentüren. Bei Fenstern reicht es meist schon, die Dichtung zu erneuern oder die Fensterflügel zu justieren.

Bei Wohnungs- oder Haustüren mit offenem Türschlitz können Verbraucher:innen oftmals nachträglich eine Dichtung – einen sogenannten Kältefeind – einbauen. „Zur Not hilft auch ein zusammengerolltes Handtuch, um den Luftzug und damit auch den Wärmeverlust zu verringern“, so der Verbraucherschützer und weiter: „Langfristig ist es aber sinnvoll, in eine komplette energetische Sanierung zu investieren.“

Unabhängige Beratung in Anspruch nehmen

Bei Fragen zu den Themen Elektroheizung oder Energiesparen vereinbaren Interessierte unter 0331 – 98 22 999 5 (Mo-Fr 9-18 Uhr) einen Termin für eine kostenlose telefonische oder Video-Beratung. Weitere Informationen gibt es unter www.verbraucherzentrale-brandenburg.de/energie/energiesparberatung-15772

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