Mit dem Start in Sachsen und Brandenburg haben die Metaller/-innen an diesem Dienstag ihre Warnstreiks gegen die Lohn-Blockade der Arbeitgeber ausgeweitet. Bis zum frühen Nachmittag legten weit über 3000 Beschäftigte im IG Metall-Bezirk Berlin, Brandenburg, Sachsen die Arbeit nieder, mehr als doppelt so viele wie am Montag. „Von alleine wird sich der Unmut der Metaller/-innen nicht legen“, betonte IG Metall-Verhandlungsführerin Irene Schulz. „Die Arbeitgeber müssen sich jetzt bewegen.“

Die Warnstreik-Welle reichte gestern von Alstom in Bautzen und Koenig & Bauer in Radebeul über Mahle in Wustermark und Alstom in Hennigsdorf bis Siemens und Osram in Berlin. Am Nachmittag treten unter anderem auch die Porsche-Beschäftigten in Leipzig in den Ausstand. Ihre Beteiligung ist in den Warnstreik-Zahlen dieser Pressemitteilung nicht berücksichtigt.

„Überall in den Betrieben ist die Empörung groß – in Berlin, Brandenburg und Sachsen wie in ganz Deutschland“, sagte Irene Schulz, IG Metall-Bezirksleiterin Berlin, Brandenburg, Sachsen. „Die Metaller/-innen sind aufgebracht, dass die Arbeitgeber in dieser Turbo-Inflation ihre Beschäftigten mit Einmalzahlungen und vagen Versprechungen abspeisen wollen. Wenn die Preise dauerhaft hochschnellen, müssen die Monatslöhne dauerhaft und deutlich steigen. Wir fordern ein konkretes Angebot für ein deutliches Lohnplus.“

Wegen des Feiertages in Sachsen und Brandenburg zu Wochenbeginn gingen die Warnstreiks in diesen beiden Bundesländern erst gestern los. In Berlin hatten die Metaller/-innen bereits am Montag mit Arbeitsniederlegungen begonnen.

Zum Hintergrund: Die IG Metall fordert eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um acht Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Die Arbeitgeber bieten eine Einmalzahlung von 3000 Euro bei einer Laufzeit von 30 Monaten. Der einmalige Betrag müsste also bis 2025 reichen. Eine Erhöhung der Monatslöhne stellen die Arbeitgeber nur vage in Aussicht, nennen aber keine Prozente und nicht einmal ein Datum. Zudem wollen sie Sonderzahlungen je nach Kassenlage in einzelnen Betrieben kürzen können.

Warnstreiks und Aktionen am Mittwoch, 2. November 2022, in Berlin, Brandenburg und Sachsen

Berlin – 2. November 2022

8.00 Uhr Warnstreik SKF LSG
vor dem Tor, Motzener Str. 35/37, 12277 Berlin

9.20 Uhr Warnstreik GE Energy Power Conversion
vor dem Tor, Culemeyerstr. 1, 12277 Berlin

Brandenburg – 2. November 2022

13.00 Uhr Warnstreik ZF Getriebe Brandenburg
vor dem Tor, Caasmannstr. 9, 14770 Brandenburg

20.00 Uhr Warnstreik Mercedes-Benz Ludwigsfelde
Südtor, Zum Industriepark 10, 14974 Ludwigsfelde

Sachsen – 2. November 2022

8.30 Uhr Warnstreik BMW Werk Leipzig
vor dem Tor, BMW Allee 1, 04349 Leipzig

9.00 Uhr Gemeinsamer Warnstreik der Firmen Bosch Rexroth
und thyssenkrupp Components
vor dem Tor thyssenkrupp, Heinrich-Lorenz-Str. 57, Chemnitz

12.00 Uhr Warnstreik mit anschließender Betriebsversammlung Elbe Flugzeugwerke
vor dem Tor, Grenzstr. 1, 01109 Dresden

12.00 Uhr Aktive Mittagspause FläktGroup Wurzen
vor dem Tor, Lüptizer Str. 39, 04808 Wurzen

12.30 Uhr Warnstreik GF Casting Solutions Leipzig
vor dem Tor, Georg-Fischer-Str. 2, 04249 Leipzig

13.00 Uhr Warnstreik Purem Wilsdruff
vor dem Tor, Hühndorfer Höhe 33, 01723 Wilsdruff

10.00 Uhr Gemeinsamer Warnstreik der Firmen Alstom Görlitz
und Siemens Energy Global vor dem Tor bei Alstom, Christoph-Lüders-Str. 24, 02826 Görlitz

13.00 Uhr Warnstreik GKN Driveline Deutschland
vor dem Werktor, Glauchauer Str. 38, 08058 Zwickau

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