Seit heute läuft im Dresdner Heidebogen die Räumung des Protestcamps #heibobleibt. Mit Kettensägen und schwerem Gerät versuchen mehrere Hundertschaften der Polizei, dutzende Aktivistinnen und Aktivisten aus dem Wald zu entfernen. Diese haben sich aus Protest gegen die geplante Rodung des Waldes für eine Kiesgrube in Baumhäusern und anderen Strukturen verschanzt. Dazu erklärt der klimaschutzpolitische Sprecher der Linksfraktion, Marco Böhme, der erneut vor Ort ist:

„Die sächsischen Treibhausgasemissionen sinken weiterhin nicht und auch das Staatsziel, den Flächenfraß auf ,nur noch‘ zwei Hektar pro Tag zu begrenzen, hat Sachsen deutlich verfehlt. 2021 wurden täglich sage und schreibe 6,3 Hektar neu versiegelt. Angesichts dieser Fakten ist es Politik aus dem letzten Jahrhundert, einen Wald für einen Kiestagebau zu roden und dabei auch die Zerstörung von wertvollen Mooren zu riskieren, die enorme Mengen CO2 speichern und bei Trockenlegung wiederum freigeben.

Ich sorge mich nicht nur um die Klimaerhitzung, sondern auch um das Wohl der Waldbesetzerinnen und Waldbesetzer. Jede Räumung von Baumhäusern ist eine Gefahr für Leib und Leben. Der Grüne Umweltminister Wolfram Günther muss diesen Irrsinn stoppen! Ich wiederhole daher letztmalig meine Aufforderung, das Gespräch mit den Aktivistinnen und Aktivisten suchen und endlich ein Räumungsmoratorium zu verhängen.

Das betreffende Gelände gehört dem staatseigenen Sachsenforst. Es ist überfällig, die Zweifel an der Umweltverträglichkeit des Vorhabens ordentlich und unternehmensunabhängig aufzuarbeiten. Diese Zweifel bestehen seit Jahren und werden durch ein neuerliches NABU-Gutachten sogar noch verstärkt.“

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