Verglichen mit manchen ihrer historischen Schätze, die sie präsentiert, ist sie selbst fast noch ein junger Hüpfer: die Antiquariatsmesse. Und doch feiert sie in diesem Jahr bereits ihren 30. Geburtstag. Zu diesem Jubiläum kehrt sie zurück auf das Gelände der Leipziger Buchmesse. 44 Antiquariate aus Deutschland und benachbarten Ländern erwarten das Messepublikum vom 21. bis 24. März mit einer reichen Auswahl an bibliophilen Raritäten und bemerkenswerten Sonderausstellungen.  

Es braucht nicht immer den neuesten Bestseller, um das Herz von Leser:innen höherschlagen zu lassen. Gerade unter den antiquarischen Büchern verbergen sich oft seltene Kostbarkeiten. Ob historische oder handsignierte Buchausgaben, Grafiken und Illustrationen, Kataloge oder Briefe – Bibliophile und Sammler:innen finden im antiquarischen Ausstellungsbereich in Halle 5, was das Herz begehrt. Auf der Antiquariatsmesse können sie in die faszinierende Welt der Literaturgeschichte eintauchen, im Angebot stöbern und ihre Lieblingsexemplare direkt vor Ort erwerben. 

Literarisches Erbe aus Deutschland und Europa

Nicht nur Aussteller:innen aus Deutschland präsentieren sich in Leipzig. „Wir sind froh, auch Ausstellende aus Tschechien, den Niederlanden, Österreich und der Slowakei für unsere Antiquariatsmesse gewonnen zu haben. Dies erhöht die Attraktivität für internationales Messepublikum. Einige unserer ausstellenden Antiquariate haben sogar Dependancen in mehreren Ländern“, sagt Marianne Fleischer-Bartsch vom Veranstalter abooks.de.   

So ist beispielsweise das ausstellende Antiquariat Niedersätz in Berlin und Zürich ansässig und das Rote Antiquariat sowohl in Berlin als auch in Wien. Ebenso international ist das Angebot: Das Antiquariat Held aus Stuttgart präsentiert unter anderen die wertvolle Ausgabe „Vorderer Orient“ von Joseph Hammer-Purgstall, die 1838 in Persisch und Deutsch herausgegeben wurde, während das Antiquariat Büchergärtner gleich mehrere interessante französische Werke anbietet.

Aber auch deutsche Geschichte wird erlebbar: Im Fundus des Antiquariats Lorych etwa befinden sich Briefe des Preußenkönigs Friedrich II. aus den Jahren 1751 bis 1764, unterschrieben mit „Frederic“. Daneben finden sich Werke der klassischen Moderne sowie der Exilliteratur. Hier hebt sich das Antiquariat Walter Markov mit seinem Schwerpunkt „Exil“ hervor.

Über die Highlights der Antiquariatsbestände informiert ein vorab erschienener Messekatalog, von dem bereits über 4.000 Exemplare innerhalb Deutschlands und Europas verschickt worden sind. Online stehen die Katalogbeiträge Interessierten unter https://www.abooks.de/ zur Verfügung. Die exklusiven Angebote können ab dem ersten Messetag an den Ständen erworben werden.

Preiswerte Schmöker und kostspielige Sammlerstücke 

Gleich im Eingangsbereich der Antiquariatsmesse erwarten das Publikum zwei Sonderausstellungen: Zum einen präsentiert das Kurt Tucholsky Literaturmuseum einige Stücke seiner bedeutenden Sammlung aus dem Schloss Rheinsberg in einer Vitrine. Zum anderen stellt das Antiquariat Lenzen hier Einbände der Insel-Bücherei aus.

Als Buchreihe des Insel-Verlags besteht die Insel-Bücherei (IB) bereits seit 1912 und ist inzwischen auf die beachtliche Zahl von 20.000 unterschiedlichen Bändchen angewachsen. Sie umfassen Werke klassischer und zeitgenössischer Autoren, aber auch Kunst- und Naturdarstellungen sowie Märchen und Sagen. Die Vielfalt macht die Insel-Bücherei zu einem begehrten Sammelobjekt. Dabei ist die Preisspanne enorm: Während sich so manches schöne Bändchen günstig erwerben lässt, sind die seltenen, weil im Zweiten Weltkrieg zerstörten Titel für bis zu 10.000 Euro zu haben. 

Eine weitere Extraausstellung auf der Antiquariatsmesse versteht sich als Hommage an die traditionsreiche Buchkunst- und Verlagsstadt Leipzig: Das Rote Antiquariat zeigt exemplarische Stücke aus einer Sammlung zu Typografie und Buchgestaltung. 

Auch in diesem Jahr lädt wieder eine Literaturmeile zum Entdecken kleiner und großer Schätze ein. So stehen aus der Insel-Bücherei beispielsweise etwa 6.000 verschiedene Bändchen zur Auswahl. Darüber hinaus finden Suchende noch jede Menge weiteren Lesestoff aller Art zu erschwinglichen Preisen.

Organisiert wird die Antiquariatsmesse von Stefan Lenzen und Marianne Fleischer-Bartsch von abooks.de in enger Zusammenarbeit mit der Leipziger Buchmesse. Nach der pandemiebedingten Pause und einem erfolgreichen Intermezzo in den Salles de Pologne in der Leipziger Innenstadt, parallel zur letzten Buchmesse im April 2023, findet die Antiquariatsmesse nun erstmals wieder auf dem Messegelände statt, dieses Jahr in Halle 5.

Öffnungszeiten, Preise und Programm

Die Antiquariatsmesse öffnet auf der Leipziger Buchmesse vom 21. bis 24. März 2024. Tickets gibt es unter: https://tickets.leipziger-messe.de/lbm24. Weitere Informationen zur Antiquariatsmesse bietet die Website https://www.abooks.de/. Das vollständige Veranstaltungsprogramm der Leipziger Buchmesse, der Manga-Comic-Con und des Lesefestes Leipzig liest steht unter https://www.leipziger-buchmesse.de/de/ zur Verfügung.

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