Bereits zum 16. Mal ruft der Freistaat erfolgreiche Gründerinnen und Unternehmerinnen mit Sitz in Sachsen zur Bewerbung für den Sächsischen Gründerinnenpreis auf. Vergeben wird der Preis vom Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung (SMJusDEG). Unternehmerinnen und Gründerinnen können sich noch bis zum 1. Mai 2024 über das Beteiligungsportal des Freistaates Sachsen bewerben.

Der Preis würdigt das unternehmerische Handeln von Frauen im Freistaat in drei Kategorien: Jeweils 5.000 Euro gehen an eine Gründerin, deren Unternehmen kürzer als drei Jahre am Markt ist, und eine Gründerin, deren Unternehmen bereits länger als drei Jahre besteht. Zudem wird erneut der ebenfalls mit 5.000 Euro dotierte und von der AOK Plus Sachsen/Thüringen gestiftete Nachhaltigkeitspreis an eine Gründerin vergeben, die mit ihrem innovativen Geschäftsmodell die soziale und ökologische Transformation vorantreibt.

Neben dem Preisgeld erwarten die Gewinnerinnen ein filmisches Kurzporträt über ihr Unternehmen sowie begleitende Öffentlichkeitsarbeit. Ein neunköpfiges Jurygremium aus Expertinnen und Experten bewertet und gewichtet die Gründungskonzepte und Unternehmensstrategien der eingereichten Bewerbungen.

Bewerben können sich Frauen, die ein Einzel-, kleines oder mittelständisches Unternehmen im Bereich Umwelt, Kultur, Soziales, Industrie, Handel, Handwerk oder aus dem Dienstleistungssektor führen und ihr Unternehmen zwischen dem 1. Januar 2016 und 31. Dezember 2022 gegründet oder übernommen haben.

Mit dem Sächsischen Gründerinnenpreis sollen außerdem Frauen, die bereits über eine Existenzgründung nachdenken, ermutigt werden, optimistisch den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen. Der Sächsische Gründerinnenpreis fördert damit nicht nur den Unternehmerinnengeist von Frauen im Freistaat, sondern rückt ihr Engagement in den Fokus der Öffentlichkeit.

Der Nachhaltigkeitspreis bietet Bewerberinnen mit besonders ökologischen und nachhaltigen Geschäftsmodellen eine zusätzliche Gewinnchance. „Frauen, die sich zum Schritt in die Selbständigkeit entschließen, bringen ein gehöriges Maß an Erfindungsreichtum, Weitblick und Entschlossenheit mit. Im Rahmen des Sächsischen Gründerinnenpreises wollen wir auch in diesem Jahr couragierte und erfolgreiche Frauen ehren, die über all diese Qualitäten verfügen und mit ihrer Arbeit Maßstäbe setzen“, sagt Gleichstellungsministerin Katja Meier.

Interessierte Frauen, die ihr Unternehmen zwischen dem 1. Januar 2016 und dem 31. Dezember 2022 in Sachsen gegründet oder übernommen haben, können sich noch bis zum 1. Mai 2024 bewerben unter https://www.gruenderinnenpreis.sachsen.de bewerben.

Preisträgerinnen 2023

Im vergangenen Jahr setzten sich drei Unternehmerinnen aus den Bereichen Design, Dienstleistung und Landwirtschaft gegenüber mehr als 80 weiteren Bewerberinnen durch. Wenige Monate nach der Preisverleihung blicken die Preisträgerinnen aus dem Wettbewerbsjahr 2023 zurück auf ihre Unternehmensentwicklung seither:

Stephanie Friedemann ist die Gründerin des Textilunternehmens Finie & Fasel und Preisträgerin des Sächsischen Gründerinnenpreises in der Kategorie „Neugründung“. Seit der Preisverleihung ist in ihr der Ansporn gereift, anderen Frauen Mut zu machen: „Ich bin jetzt viel mehr noch davon überzeugt, dass mein Unternehmen auf dem richtigen Weg ist und dass ich mit meiner Arbeit einen positiven Mehrwert leiste. Es ist wichtig, dass Frauen in der Wirtschaft sichtbarer werden und Anerkennung für ihre Leistungen, vor allem in Sachsen, erhalten.“

Mit ihren Aquarelldesigns bedruckt Friedemann einzigartige und besonders weiche Stoffe für Kinder- und Erwachsenenmode. „Ich wünsche allen Bewerberinnen viel Erfolg und freue mich, dass im Jahr 2024 drei neue Kandidatinnen das Gleiche fühlen und erleben dürfen wie ich im vergangen Jahr“, sagt sie weiter.

Das Team des Pflegeimpuls Dresden gGmbH, Franziska Meinel, Michaela Schnur, Yvonne Schiffmann und Lisa Schmidt hat den Preis im vergangenen Jahr in der Kategorie „Wachstumsunternehmen“ gewonnen. Mit zwei ambulanten Pflegediensten bieten sie Kranken- und Altenpflege für Menschen in ihrem häuslichen Umfeld an.

„Die Tatsache, als soziales gemeinnütziges Unternehmen von staatlicher Stelle her gewürdigt zu werden, stärkt definitiv unser Selbstbewusstsein und gibt uns Hoffnung für die Zukunft“, sagt Michaela Schnur stellvertretend für ihr Team. Ihre Motivation für eine Bewerbung möchten sie auch mit den Bewerberinnen des laufenden Wettbewerbsjahres teilen: „Wir wollten auf uns aufmerksam machen, besonders in einer Zeit, in der immer mehr Menschen den Pflegeberuf verlassen. Seid authentisch, folgt eurer Berufung und fangt mutig an!“

Die Gewinnerin des Nachhaltigkeitspreises, Ramona Kempf, sieht sich in ihrer Mission für eine nachhaltigere Landwirtschaft bestärkt: „Ich habe seit der Preisverleihung eine große Unterstützung erfahren. Mein Tun für Nachhaltigkeit wurde anerkannt. Das Preisgeld hat mir Investitionen ermöglicht, welche genau richtig kamen.“

Ramona Kempf ist Gemüsegärtnerin und hat in der Nähe von Riesa eine solidarische Landwirtschaft gegründet. Auf einem zwei Hektar großen Acker baut sie Obst und Gemüse in kleinstrukturierten Agroforstflächen an. Die Mitglieder der solidarischen Landwirtschaft erhalten für einen festen monatlichen Beitrag einen Ernteanteil und unterstützen im Rahmen von Arbeitseinsätzen. „Mit meiner Bewerbung wollte ich zeigen, dass man auch als Mutter kleiner Kinder den eigenen Traum verwirklichen und wirksam sein kann in wichtigen Aufgaben unserer Gesellschaft.“

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