Als eine der Modellstädte für smartes Wohnen in Europa steht Leipzig unter besonderer Beobachtung. Schon jetzt hat sich die Stadt zu einem der wichtigsten Knotenpunkte für Nachhaltigkeit, erneuerbare Energien und fortschrittliche Technologien im Osten Deutschlands entwickelt. Bis 2030 gibt es für Deutschland die Agenda des Bundes und auch Leipzig plant noch eine Menge Neuerungen für die Zukunft.

Trägerinfrastruktur im Ausbau – Pläne für Leipzig sind groß

Um die gesteckten Ziele bis 2030 zu erfüllen, ist die Stadt Leipzig auf eine gut ausgebaute Trägerinfrastruktur angewiesen. Einerseits braucht es eine solide Verkehrs- und Energiestruktur, aber auch einen massiven Ausbau der Internetleitungen.

Für die nächsten Jahre ist die verstärkte Entwicklung in Sachen Richtfunk, 5G und Sensorsystemen in der Stadt geplant. Das, was bereits an Infrastruktur vorhanden ist, wird sorgfältigen Wartungen unterzogen. Leipzig hat es sich als Ziel gesetzt, auf mögliche Änderungen und Anpassungen jederzeit reagieren zu können.

In Sachen Breitbandausbau sind die Pläne bereits bis 2025 groß. Die Stadt hat es sich zur Aufgabe gemacht, bis zu diesem Jahr 7.000 Haushalte, 160 öffentliche Einrichtungen und Schulen sowie 375 Unternehmen ans Glasfasernetz zu bringen. Die Fördermittel werden gezielt bei Haushalten eingesetzt, die bislang eine geringe Übertragungsrate von weniger als 30 Mbit aufweisen. Damit soll sichergestellt werden, dass vor allem leistungsschwache Haushalte eine faire Chance auf ein barrierefreies Internet bekommen.

Leipzig digital – die meisten unserer Bürger wissen die Ambitionen der Stadt zu schätzen

In ganz Sachsen ist Leipzig die erste Stadt, die Verwaltungsleistungen für Bürger digital anbietet. Das ist wichtig und ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung. Die Leipziger haben sich in den letzten Jahren als sehr technikaffin erwiesen. Das trifft auf alltägliche Bedürfnisse wie Behördengänge, aber auch auf weniger offizielle Bereiche zu.

Auch bei den Verwaltungsbehörden gehen verstärkt digitale Anfragen ein. Personenstandsurkunden, Meldebescheinigungen oder Führungszeugnis erfordern in der fortschrittlichen Stadt längst keinen direkten Besuch vor Ort mehr. Das starke Drängen in Richtung „neuer Stadt“ hat seine Gründe, denn im Leipziger Westen wird bereits an einer stadtübergreifenden Smart-City-Konzeption gearbeitet, die bis 2030 zum Einsatz kommen soll.

Weitere Beispiele für die fortschreitende Digitalisierung in Leipzig sind auch die meisten stationären Ladengeschäfte in Leipzig, wo viele schon eine Art digitale Spiegelung ihres Geschäftes als online-Shop im Netz installiert haben und alternativ zur Staatlichen Spielbank gibt es inzwischen genügend virtuelle Anbieter wie LeoVegas, die alle um die gleichen Zielgruppen werben, nur eben auf unterschiedlichen Ebenen. Deswegen werden stationäre Ladengeschäfte in der City und auch die Staatliche Spielbank in der Petersstraße weiterhin existieren.

SPARCS für Leipzig – die ostdeutsche Stadt ist Modellstadt für Smart Technologien

Von Bildung bis Berufsleben, von Landwirtschaft bis Medizin – Leipzig hat die Ambition, eine der ersten smarten Städte Deutschlands zu werden. Als Teil des EU-weit ausgeschriebenen Projekts SPARCS hat es die Stadt geschafft, einen der begehrten sieben Plätze für die Entwicklung zur Smart-City zu ergattern. Im Fokus stehen eine intelligente Vernetzung von Energiesystemen und die dauerhafte Reduktion des CO₂-Ausstoßes. Für Leipzig gilt die klare Vorgabe der Klimaneutralität bis zum Jahr 2040.

Sechs weitere Städte nehmen am Modellversuch teil, darunter Maia, Kifisia, Reykjavik, Kladno, Lviv und Espoo. Der Förderzeitraum beträgt fünf Jahre, in denen verschiedene lokale Projekte umgesetzt werden müssen.

In Leipzig wird der primäre Fokus auf die Wandlung der Wärme- und Energieversorgung sowie die klimaneutrale Nutzung der einzelnen Stadtquartiere gesetzt. Bereits seit Anfang Januar 2023 arbeitet die Universität der Stadt ausschließlich mit erneuerbaren Energien, zahlreiche öffentliche Einrichtungen sollen und werden folgen. Für die Umsetzung der Energiewende arbeitet die Leipziger Politik mit zahlreichen Beteiligten zusammen, um möglichst effiziente Ergebnisse zu erzielen. Im Boot sind Forschungseinrichtungen, Stadtwerke, Unternehmen vor Ort und die Bürger der Stadt.

INSEK Leipzig – ein fortwährender Prozess für die Entwicklung der Stadt

Unter dem Namen INSEK Leipzig bewegt sich auch außerhalb des Rahmenprojekts eine Menge. Nachdem fachübergreifende Arbeitskreise zusammenfanden und über mehrere Jahre an der Konzeptionierung arbeiteten, sind folgende Ziele erarbeitet worden:

  • Lebensqualität: Die Stadt setzt darauf, den Menschen in Leipzig eine hohe Lebensqualität und Wohlfühlgarantie zu ermöglichen. Hierfür steht die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen im Fokus, aber auch die Optimierung von Nachhaltigkeit und Klimaschutz.
  • Internationalität: Ein weiteres Ziel Leipzig ist es, die klare Erkennung als europäische und international relevante Großstadt zu etablieren und auszubauen.
  • Wettbewerb: Durch Expansionsmöglichkeiten und Innovation wird Leipzig als attraktiver Standort für Unternehmen bestehen. Es soll aktiv dazu beigetragen werden, Arbeitsplätze für Zuziehende zu schaffen und das Gewerbesteueraufkommen zu unterstützen.
  • Soziales Leben: Mittels inklusiver Stadtentwicklung möchte Leipzig Benachteiligungen für bestimmte Personengruppen abbauen und Inklusion fördern. Die Stadt soll zu einem Wohnort für alle Einkommens- und Altersgruppen werden und setzt vor allem auf den Wohlfühlfaktor.
  • Regionales Teambuilding: Innerhalb der einzelnen Stadtregionen wird eine ebenbürtige Zusammenarbeit forciert, die auf Basis klar definierter Grundprinzipien umgesetzt wird.
  • Verwaltung: Bis 2030 soll die gesamtstädtische Verwaltung optimiert und ausgebaut werden. Schon jetzt tragen digitale Elemente zu einer barrierefreien Verfügbarkeit bei. Finanzielle Ressourcen und nötige Handlungen sollen künftig an zentraler Stelle geplant und umgesetzt werden.
  • Bürgerbeteiligung: Leipzig sieht sich selbst als Bürgerstadt und setzt auf eine aktive Bürgerbeteiligung beim Ausbau für die Zukunft. Geplant ist, Kommunikationswege zu erleichtern und den Menschen so die Möglichkeit zu geben, sich an Entscheidungen und Entwicklungsprozessen zu beteiligen.

Triangulum – ein weiterer wichtiger Schritt für die Stadt Leipzig

Das Projektkonsortium Triangulum bietet ausgewählten EU-Städten die Möglichkeit, Teil des Projekts „Smart City“ zu werden. 25 Millionen Euro Fördergelder stehen hierfür zur Verfügung und Leipzig ist Teil des begünstigten Kreises.

Das Ziel dahinter ist es, die Stadt dauerhaft auf ein hohes technologisches Niveau zu bringen und sie zu einem zukunftssicheren Lebensort für die Menschen zu machen. Durch das Projekt wird es Leipzig und den anderen teilnehmenden Städten ermöglicht, bei der Ausarbeitung von EU-weit eingesetzten Strategien mitzuarbeiten und sie mitzubestimmen.

Der Umsetzungsprozess dauert rund fünf Jahre, im Fokus stehen zunächst die Städte Manchester, Stavanger und Eindhoven. Durch den Erfahrungsaustausch und die Lerneffekte sollen schließlich auch die Städte Leipzig, Sabadell und Prag zu sogenannten „Lighthouse-Städten“ und damit zu Vorbildern für die EU-Gemeinschaft werden.

Leipzig plant einiges – eine neue Metropole wird geschaffen

Stärker noch als Dresden setzt Leipzig auf Digitalisierung und smarte Innovation, um den Lebensmittelpunkt der Leipziger zu optimieren. Erklärtes Ziel ist neben der Klimaneutralität vor allem die Neuerfindung als international bedeutsame Metropole. Künftig soll es nicht mehr nur die Landeshauptstadt Berlin sein, die als Location für Wandlung, Erweiterung und Wirtschaft dient. Leipzig möchte sich einen Ruf erarbeiten, der Fachkräfte und Unternehmen für weiteres Wachstum anlockt.

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