Es ist eine unendliche Geschichte mit dem Elsterstausee. Seit 2009 gibt es den Stadtratsbeschluss, das einstige Freizeitparadies im Leipziger Südwesten zu erhalten. Ein Gutachten gibt es auch. Auch eine Variantenuntersuchung der Stadt. Doch passiert ist nichts. Die Wanne grünt im Sommer, im Winter knirscht der Schnee. Das Wasser ist verschwunden, nachdem die Pumpe abgestellt wurde. Jetzt machen fünf Stadträte wieder Druck.

Aus fünf Fraktionen ermahnen die Stadträte Knut Keding (Bürgerfraktion), Thomas Zeitler (CDU-Fraktion), Reiner Engelmann (Linksfraktion), René Hobusch (FDP-Fraktion) und Michael Schmidt (Bündnis 90/Die Grünen) die Stadtverwaltung abermals, ihren Auftrag zu erfüllen, alles Erforderliche zu unternehmen, den Elsterstausee langfristig als naturnahes Erholungsgebiet zu sichern und betreiben zu lassen, wenn dies wirtschaftlich verantwortbar ist.

“Lobend soll erwähnt werden, dass die Pflege des Umfeldes inzwischen ganzjährig und vollumfänglich von der Stadt wahrgenommen wird”, merkt Michael Schmidt dazu an. Lob muss sein, ersetzt aber nicht die grundsätzliche Problembehebung.

“Dazu wurden mehrere Gutachten in Auftrag gegeben, um zu einer fundierten Bewertung zu kommen, die inzwischen vorliegen”, betont Schmidt. “So ist inzwischen wohl zweifelsfrei belegt, dass weder der Untergrund des Sees noch die Dämme instabil sind. Auch wurde seitens des Fördervereins eine Möglichkeit erarbeitet, den See dauerhaft und kostengünstig mit Wasser zu befüllen.”

Doch da die Verwaltung zum Thema schweigt und abwartet, stellt sich für ihn die Frage: “Doch wohin geht die Reise mit dem See? Diese Frage gerät zur Never ending Story, ein über Jahre fortwährendes Thema und immer noch mit offenem Ausgang, trotz des großen Engagement verschiedener Akteure, die den Erhalt des Elsterstausees wollen.”

Und so sehen die fünf Stadträte die Gefahr, dass mit einem weiteren Aufschub von Entscheidungen, auch die Folgen gravierender werden.

Deswegen haben sie jetzt gemeinsam ein Fragepaket für die Verwaltung formuliert:

1. Welche Erkenntnisse lieferten die Gutachten und welche Schlüsse zieht die Stadtverwaltung in Umsetzung des oben genannten Stadtratsbeschlusses daraus?

2. Sind die vorgeschlagenen Maßnahmen aus den wohl im Staatsministerium immer noch bereit stehenden Mitteln finanzierbar?

3. Wann ist mit einem Entscheidungsvorschlag im Stadtrat zu rechnen?

4. Wie wird gewährleistet, dass der zunehmende Aufwuchs beseitigt wird und so nicht Schaden an der Sohle entsteht?

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