Es hat ein bisschen gedauert. Ursprünglich sollte die Petersstraße ja schon zur Eröffnung des City-Tunnels im Dezember 2013 schmuck sein. Aber bis dahin war nur ein Provisorium fertig, auch wenn die Umgestaltung des Straßenstücks am Südende zur Fußgängerzone schon vollzogen wurde. Doch jetzt kann man endlich auch sitzen, freuen sich die Grünen: die Bänke sind freigegeben.

Die Bänke stehen direkt vor der Musikschule in der Petersstraße und laden zum Verschnaufen ein. Oder zum Warten, wenn die Begleitung beim Einkaufen länger braucht.

“Das ist für uns eine gute Nachricht, endlich geht es mit dem Einbau von Sitzgelegenheiten in unserer Innenstadt wieder voran,” freut sich Katharina Krefft, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Leipziger Stadtrat, über die neuen Sitzgelegenheiten, die eine alte Forderung der Grünen mit Inhalt erfüllen. “Wir haben dies 2010 mit unserem Antrag erstmalig gefordert, der Stadtrat war dem Ansinnen gefolgt, hatte dies beschlossen. In den folgenden Jahren stellten wir Haushaltsanträge, damit das nötige Geld bereit liegt. Schon an der Thomaskirchwiese konnten die Haushaltsmittel dann verbaut werden und diese Sitzbänke sind immer gut genutzt. Nun wurden mit dem Umbau der vorderen Petersstraße die lange erwarteten neuen zusätzlichen Bänke aufgebaut. Sie gefallen uns gut, sind robust und erfüllen ihren guten Zweck.”Denn über Jahre litt Leipzigs City darunter, dass die Straßen im Prinzip keine Aufenthaltsqualitäten boten. Entweder rannte man von Shop zu Shop und fand Erholung nur im Café – oder man stand sich die Beine in den Bauch. Entsprechend beschleunigt verläuft heute auch das Treiben in den Fußgängerzonen – und animiert natürlich besonders eilige Zeitgenossen auch zum Fahrradfahren. Aber einfach mal Innehalten, Hinsetzen und die Stimmung genießen – das war bislang in den meisten Straßen nicht möglich. Nicht nur an der Thomaswiese hat sich das mittlerweile geändert – selbst die steinernen Brunnenlandschaften in der Grimmaischen Straße haben sich zu beliebten Sitzgelegenheiten entwickelt. Was den Grünen natürlich recht gibt: Die Straßen werden durch solche Angebote wesentlich attraktiver.

“Wir halten zur Steigerung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt diese neuen Bänke, und viele weitere, für nötig, um in unserer Innenstadt zum Verweilen einzuladen. Nicht allen Menschen ist möglich, sich ohne Pause zu Fuß von A nach B zu bewegen. Anderen ist es angenehm, sich zum Schauen und Genießen auch einmal kurz zu setzen. All diejenigen, haben mit uns Grund sich zu freuen”, sagt denn auch Katherina Krefft.

Im “Gestaltungskonzept für den öffentlichen Raum der Innenstadt” werden Straßenaufweitungen, Freiflächen und Plätze als für Sitzgelegenheiten geeignet erklärt. In der “Fortschreibung der Konzeption autoarme Innenstadt” ist zudem unter Punkt 5.3 Fußgängerverkehr das Ergebnis der Bürgerbeteiligung protokolliert: “Eine wichtige Bitte der Bürger war, mehr Bänke aufzustellen, um nach dem Einkauf auszuruhen, ohne zwangsläufig gastronomische Einrichtungen in Anspruch nehmen zu müssen. Dieses Anliegen wird mit der Umgestaltung von Straßen und Plätzen geprüft.”

Eine gute Fortsetzung, aber es gibt immer noch genug Anlass zum weiteren Handeln, so Krefft.

Für die Neugestaltung der südlichen Petersstraße und des angrenzenden Teilstücks der Schillerstraße hat die Stadt Leipzig rund 1,2 Millionen Euro aufgewendet. Dazu gehört auch eine neue Polleranlage, die die Zufahrt zur Petersstraße regeln soll.

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