Ein bisschen ein Ratespiel bleibt es noch, wer da wen gefragt oder gar gebeten hat und welche Gründe es gab. Fest scheint derzeit jedoch zu stehen, dass 2014 nicht wie bislang angenommen 1.400 Flüchtlinge nach Leipzig in dauerhafte Unterkünfte kommen werden, sondern etwa 100 weniger. So heute eine Sprecherin aus dem Sozialdezernat der Stadt gegenüber L-IZ.de. Anders als bei den das gesamte Jahr über gestiegenen Zahlen jedoch eher ein seltsamer Rückgang, welchen man so seitens der Landesdirektion Sachsen noch nicht bestätigen oder dementieren möchte. Dafür gibt es noch heute, 2. November, einen weiteren Informationsabend zur Max-Liebermann-Straße ohne vorherige Mitteilung an die Presse.

Ob es zwischen der Absenkung der Zuweisungszahlen und der geplatzten Unterbringungsmöglichkeit in der Johannisgasse 26 für immerhin 200 Menschen einen Zusammenhang gibt, ist noch unklar, aber wahrscheinlich. Im Sozialamt Leipzig jedenfalls geht man seit gestern von weniger Unterbringungen aus, auch die in der Johannisgasse wäre bis Jahresende nicht betriebsbereit gewesen. Auch, dass es nun in 2014 keine weiteren größeren Unterbringungen mehr braucht, die aktuelle Kapazität genügt.

Doch so bestätigte heute auf Nachfrage der L-IZ Landesdirektions-Pressesprecherin Mandy Taube, wenn eine Kommune in diesem Jahr weniger Unterbringungen zu realisieren habe, würden die anderen nur verschoben, nicht tatsächlich reduziert. Die 100 weiteren Unterbringungen muss Leipzig also 2015 realisieren und sucht nicht zuletzt deshalb nach weiteren Möglichkeiten.

Möglichkeiten der besseren Bürgerkommunikation probiert man unterdessen seitens der Landesdirektion Sachsen (LDS) aus. Heute, 28. November möchte man sich ab 19 Uhr mit den Bürgern von Leipzig Gohlis zu einer weiteren Versammlung rings um das Thema Erstunterbringung Max-Liebermann-Straße im Mediancampus Villa Ida zusammensetzen. Die erste Versammlung, dort auch zum zweiten Thema Bundeswehrkrankenhaus Wiederitzsch, fand am 17. November 2014 im Haus Auensee unter Beteiligung von etwa 500 Gästen statt.

Warum man allerdings keine Informationen an die Presse vorab verschickte, war heute nicht herauszubekommen. Vielleicht wollte es die LDS kuschelig halten, die Bürger jedenfalls sollen per Post informiert worden sein. Heute soll es auf Nachfrage um den Fortschritt der Vorbereitungen an der Max-Liebermann-Straße, welche 2017 mit einer Kapazität von 700 Flüchtlingen und Asylbewerbern eröffnet werden soll, gehen.

Zum Fortschritt de Verhandlungen zwischen dem Sächsischen Innenministerium und dem wirtschaftlich angeschlagenen, derzeitigen Besitzer des ehemaligen Bundeswehrkrankenhauses “Golden Gate” gäbe es derzeit keine neuen Informationen seitens des Innenministeriums, so LDS-Sprecherin Taube.

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