Wie weiter in Probstheida? Die Frage stellt sich nach Abschluss der Bürgerbeteiligung und der Beschlussfassung im Stadtrat über die beiden frei zu haltenden Trassenvarianten. Aber wo blieben die versprochenen zusätzlichen Busverbindungen zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember? Die L-IZ hat bei den LVB nachgefragt.

Die Auskunft von Unternehmenssprecher Marc Backhaus ist recht deutlich.

Marc Backhaus: “Der Prozess der Bürgerbeteiligung, der sich von Oktober 2013 bis April 2014 erstreckte, hatte das Ziel, Klarheit über die freizuhaltenden Trassen für eine mögliche spätere Straßenbahnanbindung des Klinikstandortes Probstheida zu schaffen. Im Ergebnis dieses Prozesses hat der Stadtrat beschlossen, zusätzlich zu einer Trasse von der Endstelle der Linie 4 in der Holzhäuser Straße (Trassenvariante A2) eine weitere Trasse von der Prager Straße über Franzosenallee (Trassenvariante B4) freizuhalten und in die städtischen Rahmenplanungen aufzunehmen. Die Realisierung sowie der Zeitpunkt hängen im Wesentlichen von der Entwicklung des Standorts ab. Es gibt keine konkreten Pläne zur Realisierung.”
Gerade der letzte Teil der Bürgerbeteiligung, als klar war, dass die augenblicklichen Fahrgastzahlen zum Herzklinikum noch lange nicht den Bau einer eigenen Straßenbahntrasse rechtfertigen, beschäftigte sich mit der viel drängenderen Frage: Was kann getan werden, um die Verkehrssituation in Probstheida kurzfristig zu entspannen, die Parkbelastung zu senken und dafür mehr ÖPNV-Angebote zum Klinikum zu schaffen?

Da war man dann in der speziellen “Arbeitsgruppe Bus” schon recht weit gekommen, bestätigt Marc Backhaus: “Die breite Bürgerbeteiligung hatte neben der Findung von geeigneten Trassen für die Straßenbahn auch das Ziel, Vorzugslösungen für eine kurzfristige Verbesserung des Busangebotes zum Herzzentrum herauszuarbeiten. Dafür bildete sich aus der Bürgerwerkstatt im November 2013 heraus eine ‘Arbeitsgruppe Bus’, die zwischen Dezember 2013 und April 2014 dreimal zusammenkam.”

Die hatte eine ganze Reihe von sinnvollen Vorschlägen erarbeitet, wie vor allem schon existierende Buslinien in die Versorgung des Herzklinikums eingebunden werden könnten. Doch dann gestaltete sich der Umsetzungsprozess zwischen den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) und der Betreibergesellschaft des Herzklinikums, den Helios Kliniken, doch komplizierter, als ursprünglich gedacht.

“Nach Abschluss dieses Prozesses nahmen die LVB mit Vertretern der Helios Kliniken, zu der seit diesem Jahr das Herzzentrum Leipzig, das Parkkrankenhaus Leipzig sowie die Soteria Klinik Leipzig gehören, Gespräche auf, um Lösungsansätze zu diskutieren, wie sowohl Besuchern als auch Mitarbeitern des Klinikstandortes eine optimierte An- und Abreise ermöglichen werden kann”, bestätigt der LVB-Sprecher. “Leider konnten diese Lösungsansätze (wie bspw. die Verdichtung des Angebots auf der Buslinie 76) noch nicht wie ursprünglich vorgesehen zum Fahrplanwechsel am 14.12.2014 realisiert werden. Die Helios Kliniken konnten zu der durch die LVB angebotenen Mobilitätslösung bis zum Fahrplanwechsel noch keine abschließende Rückmeldung geben. Da aber auch die Helios Kliniken ein grundsätzliches Interesse an einer besseren ÖPNV-Anbindung geäußert haben, wird die Angebotsverbesserung auf der Linie 76 im Laufe des Jahres 2015 wieder auf der Tagesordnung stehen und daher bei der LVB in der Planung bleiben.”

Bis dahin muss also der Bus Nr. 76 weiter allein die Strecke befahren.

Korrektur am 25. 12.: Den Bezug auf zeitnahe Planungen zum Bau der Straßenbahntrassen haben wir aus dem Text entfernt. Da hatten wir eine Auskunft der Stadt zu Variantenprüfungen in Mockau und Thekla falschj interpretiert. Sie haben nichts mit den Variantenprüfungen in Probstheida zu tun.

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