Im Frühjahr hatte die Landesregierung ihre Umfrageergebnisse zu den möglichen Wahlpräferenzen in Sachsen veröffentlicht. Jetzt legt die FDP-Fraktion ein Spätsommerergebnis vor. Danach wäre der Freistaat Sachsen derzeit das einzige Bundesland, in dem Union und FDP eine stabile Koalitionsregierung bilden könnten, wenn am Sonntag eine Landtagswahl stattfinden würde.

Dies ergibt sich aus einer “Sonntagsfrage”, für die dimap in Zusammenarbeit mit dimap communications im Auftrag der FDP-Landtagsfraktion zwischen 10. August und 24. August dieses Jahres in repräsentativer Zufallsauswahl insgesamt 2.002 sächsische Wahlberechtigte mittels computergestützter Telefoninterviews befragt hat.

Demnach erzielte die CDU derzeit 44 Prozent der Wählerstimmen, die FDP 5 Prozent. Die SPD käme auf 16 Prozent und würde damit erstmals vor der Linken landen, die auf 15 Prozent käme, die Grünen kämen auf 8 Prozent. NPD (2 Prozent) und Piraten (4 Prozent) würden den Einzug in den Landtag verfehlen. 6 Prozent entfielen schließlich auf andere Parteien.
34 Prozent der Wähler sind der Meinung, der Freistaat habe sich unter Schwarz-Gelb zum Vorteil entwickelt, nur 23 Prozent sehen eine Entwicklung zum Nachteil. 37 Prozent sehen keine Auswirkung.

Die Regierungsarbeit der FDP in der Sächsischen Staatsregierung wird von 29 Prozent der Wähler besser bewertet als die in der Bundesregierung (umgekehrt 9 Prozent). 44 Prozent erkennen keinen Unterschied in der FDP-Regierungsarbeit im Freistaat und im Bund.

Die Umfrage ergab zudem, dass 63 Prozent der wahlberechtigten Sachsen die Aufnahme eines Neuverschuldungsverbots in die sächsische Verfassung für richtig halten. Nur 24 Prozent halten es für falsch, ein solches Verbot mit der Ausnahme großer Naturkatastrophen verfassungsrechtlich zu verankern.

Noch ein sehr deutliches Votum: Eine Mehrheit der Sachsen von 60 Prozent hält die “Energiewende”, den Ausstieg aus der Kernenergie und den massiven Ausbau “erneuerbarer Energien”, für richtig, 33 Prozent hingegen für falsch. Allerdings ist ebenso eine Mehrheit von 59 Prozent der Meinung, die Entscheidung sei vorschnell getroffen worden, 35 Prozent glauben dies nicht.

Gerade einmal 24 Prozent der Sachsen sind der Meinung, Deutschland sollte in Zukunft ausschließlich auf “erneuerbare Energien” setzen. 36 Prozent wünschten sich vielmehr einen zukünftigen Energiemix auch mit Kernenergie und fossilen Brennstoffen, 37 Prozent einen Energiemix ohne die Nutzung von Kernenergie.

Unübersehbar ist aber auch, dass es für die FDP weiter Spitz auf Knopf steht. Mit 5 Prozent würde die FDP den Einzug nur knapp schaffen. Die letzte bei dimap in Auftrag gegebene Umfrage der FDP sah die Liberalen noch bei 6 Prozent – in der emnid-Umfrage der Staatsregierung im März wären sie an der 5-Prozent-Hürde gescheitert.

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