In den letzten Tagen ging der Verwaltungsentwurf für die dezentrale Unterbringung von Asylsuchenden in Leipzig zur Diskussion durch die Stadtbezirksbeiräte. Und während in Grünau ein paar Zeitgenossen mit urzeitlichen Ressentiments die Bühne zu nutzen versuchten, tagte der Stadtbezirksbeirat Südwest am 13. Juni in der Schule am Adler mit 160 Gästen und positivem Echo.

Die Aula der Mittelschule am Adler war übervoll, mehr als 160 Bürger und Bürgerinnen waren gekommen. Auf der Tagesordnung stand das Konzept der Verwaltung “Wohnen für Berechtigte nach dem Asylbewerberleistungsgesetz in Leipzig”, das der Bürgermeister und Beigeordnete Professor Thomas Fabian und die Amtsleiterin des Sozialamts, Martina Kador-Probst, persönlich vorstellten. Dieses Konzept basiert auf den Festlegungen des Stadtratsbeschlusses von 2010, der von den Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke eingebracht worden war.

In Südwest wird es eine der dezentralen Unterkünfte in der Markranstädter Straße geben. Die für 2013 vorgesehene erstmalige Bewohnung nach der Sanierung wird im Stadtteil von positiven Erwartungen begleitet. Stadtbezirksbeiräte wie Gäste formulierten am Mittwoch ihre Erwartungen an die Stadt hinsichtlich der menschenwürdigen Wohn- und Lebensverhältnisse für Flüchtlinge in Leipzig und betonten, die Torgauer Straße müsse schnellstmöglich geschlossen werden. Unter den Gästen waren unter anderem auch Sonja Brogiato vom Flüchtlingsrat Leipzig e.V. und Frank Kimmerle vom Erich-Zeigner-Haus. Beide lobten die sachliche Atmosphäre der Sitzung, die sich in ihren Augen wohltuend von anderen Veranstaltungen zum gleichen Thema abhob.
Alle anwesenden StadtbezirksbeirätInnen von Bündnis 90/Die Grünen und SPD, Die Linke und CDU stellen sich mit ihrem Votum hinter das Konzept als vernünftige Konsequenz des 2010 von allen demokratischen Parteien getragenen Beschlusses.

Stadtbezirksbeirätin Cordula Rosch (Bündnis 90/Die Grünen): “Die signalisierte Stimmung aus der unmittelbaren Nachbarschaft des zukünftigen Hauses für Asylbewerber für persönliche Kontakte entspricht unserem Projektgedanken zum Aufbau eines Patenschaftsmodells für AsylbewerberInnen. Hier gehen die Menschen aus dem Stadtteil vorbildlich voran. Ich erwarte, dass die Stadt dazu jede mögliche Unterstützung gibt.”

Und Stadtbezirksbeirätin Katharina Kleinschmidt (SPD) betont: “Es war bewegend, zu sehen, wie viel Solidarität in der Bevölkerung für die Flüchtlinge vorhanden ist. Davon geht hoffentlich ein starkes Signal gegen Fremdenängstlichkeit und für Toleranz in andere Stadtteile aus. Der Stadtbezirksbeirat Leipzig-Südwest wird die Umsetzung des Verwaltungsvorschlag auch weiterhin beobachten und begleiten und steht als Moderator zur Verfügung.”

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