Die Leipziger Linkspartei hat sich wie erwartet am Dienstagabend beraten und nun steht ein einstimmiger Beschluss. Auch Dr. Barbara Höll wird sich dem zweiten Wahlgang zur Oberbürgermeisterwahl am 17. Februar 2013 stellen. Denn entgegen der gern geäußerten Theorie einer "Wahlempfehlung" von linker Seite für den amtierenden OB Burkhard Jung, sah es bereits kurz nach der Wahl nach L-IZ - Informationen eher so aus, als ob sich Barbara Höll auf taktische Spiele nicht einlassen würde.

Doch Zeit hatte man sich ausgebeten und wollte analysieren. Auf Platz 3 in einer ersten Runde sicher kein leichtes Prozedere, ist der Posten des Oberbürgermeisters für die Bundestagsabgeordnete der Linkspartei doch fühlbar in fast unerreichbarer Ferne. Schaut man zumindest nur auf die Prozente, welche bei Höll eine runde 15 am Ende waren. Knapp 27.000 Wähler hatten am 27. Januar für sie votiert. Doch offenbar ist man nicht ganz unzufrieden und stellt sich weitere knapp drei Wochen dem politischen Diskurs um die Leipziger Zukunft.

Seitens der Leipziger Linken heißt es zum bisherigen Wahlkampf-Fazit heute: “Die Leipziger LINKE schätzt ihr Abschneiden angesichts der komplizierten Ausgangslage und des konkreten Verlaufs des OBM-Wahlkampfes als sehr zufriedenstellend ein, wenngleich wir vor dem partiellen Verlust von Wählerstimmen in einigen Ortsteilen nicht die Augen verschließen.”
Nach ausführlicher Diskussion hätte man deshalb im Stadtvorstand einstimmig beschlossen, dass die Partei mit ihrer Kandidatin auch im 2. Wahlgang antritt. Und gibt heute die Marschrichtung vor: “Mit Dr. Barbara Höll präsentiert DIE LINKE den Wählerinnen und Wählern für den 17. Februar eine kompetente und engagierte Frau als Alternative zum verbrauchten SPD-Amtsinhaber und dem farblosen CDU-Kandidaten. Dr. Barbara Höll tritt glaubwürdig für Bürgerbeteiligung, Transparenz und soziale Gerechtigkeit in unserer Stadt ein.”

Drei Megathemen der derzeitigen gesellschaftlichen Debatte, nicht nur in Leipzig, welche in den kommenden Tagen sicher nicht nur durch die Linkenkandidatin hinterfragt werden. Ganz allein wird sie damit sicher nicht sein, denn auch der Grüne Felix Ekardt und der parteilose Kandidat Dirk Feiertag sind in diesen Gefilden durchaus tatkräftig zu Hause.

Sieht ganz danach aus, als ob entgegen den Rechenspielchen mancher Glaskugelfreunde Burkhard Jung auch in der kurzfristigen Zukunft seine Stimmen weiter im Alleingang einsammeln muss. Am 27. Januar 2013 waren es 70.000.

Antworten der OBM-Kandidatin zu Leipziger Themen auf L-IZ.de
OBM-Kandidatin Barbara Höll antwortet auf Leserfragen im L-IZ-Wahlforum

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