Die Feuerwehr demonstriert am kommenden Montag, 3. Februar 2014, ab 16 Uhr vor der Runden Ecke. "Wir wollen zeigen, dass uns die Sicherheit des Leipziger Bürgers am Herzen liegt und dass man so nicht mit uns Feuerwehrleuten umspringen kann", erklärt Matthias Walther, Sprecher der Deutschen Feuerwehrgewerkschaft (Dfeug), die zu dieser Demo aufruft.

Die Dfeug sagt, sie greife zu der Maßnahme, weil sie keinerlei Gesprächsbereitschaft von Seiten der Stadtverwaltung erfahren habe. Es geht darum, bei den Berufsfeuerwehrleuten die 48-Stunden-Woche durchzusetzen und darüber hinaus geleistete Überstunden bezahlt zu bekommen. Seit Juli vergangenen Jahres macht die Gewerkschaft darauf aufmerksam, dass bei der Leipziger Feuerwehr gegen EU-Arbeitsrecht verstoßen wird. “Es gingen viele andere Versuche von uns voraus, mit der Stadtverwaltung sowie dem Personalrat gemeinsam eine Lösung zu suchen. Keiner war willens, uns auch nur anzuhören”, so Walther.

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Deshalb gehen die Kameraden nun auf die Straße, um die Bevölkerung für ihr Anliegen zu sensibilisieren. Und sie greifen Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) an: “Er geht davon aus, dass Leipzig in den nächsten zehn Jahren auf 600.000 Einwohner anwächst. Wie verträgt sich das mit der Aussage, man überlege in einem neuen Brandschutzbedarfsplan Stellen in der Berufsfeuerwehr zu streichen?”, so Walther. Schon jetzt weise Leipzig eine geringe Zahl an Berufsfeuerwehrleuten pro Tausend Einwohner auf. “Wie sollen noch weniger Kollegen das Mehr an Arbeit bewältigen?” Jung spreche zu vielen Gelegenheiten von Leipzig als einer sozialen Stadt. “Was bei der Feuerwehr Leipzig passiert, ist alles andere als sozial”, sagt der Dfeug-Sprecher.

Die Gewerkschaft hatte ihre sächsische Landesgruppe Mitte Juni vergangenen Jahres gegründet. Von den geschätzt 360 Kameraden der Berufsfeuerwehr waren anfangs nur 40 Mitglieder der Gewerkschaft. Nun sind es bereits über 200. Per Brief wurde der Dfeug untersagt, in den Räumen der Leipziger Feuerwehr aktiv zu sein. Per Antwort eines Anwalts musste die Stadtverwaltung diese Anordnung jedoch zurückziehen.
Die DFeuG-Erklärung zur Montagsdemo als PDF zum download.

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