Der ursprüngliche Beschluss wurde 2017 gefasst. Damals beschloss der Grüne Ring Leipzig eine Konzeption für Biwak- und Rastplätze an den Gewässern im Neuseenland. Man beauftragte damals das schon wohlbekannte Planungsbüro bgmr aus Berlin, so eine Konzeption zu entwickeln. Ziel war es, eine Infrastruktur zu bauen, die den Kanuverkehr auf die ausgebauten Rast- und Biwakplätze lenken soll, damit nicht überall wild angelegt und gezeltet wird. Der erste dieser Plätze entsteht jetzt am Störmthaler See.

Am Mittwoch, 12. Februar, hat Henry Graichen, Landrat des Landkreises Leipzig, einen Fördermittelbescheid für die Errichtung und Gestaltung eines Wasserwanderrastplatzes am Störmthaler See an die Bürgermeisterin der Gemeinde Großpösna, Dr. Gabriele Lantzsch, überreicht.

Mit der Förderung in Höhe von rund 28.000 Euro soll der Wasserwanderrastplatz „Biwakplatz Oberholz“ errichtet und gestaltet werden. Durch die Anlage des Biwakplatzes soll die touristische Infrastruktur mit bedarfsgerechten Serviceangeboten ausgebaut und gestärkt werden.

Neben einer Kanuliegefläche und einem kleinen Zeltplatz entstehen auch eine Schutzhütte, eine Sitzgelegenheit mit einer Feuerstelle und eine Trockentoilette. Über den bereits vorhandenen flachen Strandbereich können die Kanuten am Wasserwanderrastplatz anlegen.

Die Ausschreibung zur Errichtung des Biwakplatzes beginnt ab sofort, teilt das Landratsamt mit. Die Umsetzung der Maßnahme erfolgt nach Abschluss der Uferschutzmaßnahme, die die LMBV bis voraussichtlich November 2020 an der Nordost-Böschung des Störmthaler Sees durchführt.

Das Projekt wurde im September 2019 für die LEADER-Förderung bei der Bewilligungsbehörde im Landratsamt eingereicht, nachdem es zuvor durch die LAG Südraum Leipzig nach ihrer für die Region spezifischen LEADER-Entwicklungsstrategie unter dem Ziel Ausbau der touristischen Infrastruktur ausgewählt wurde.

Die Ideen zur Gestaltung des Biwakplatzes Oberholz, der am Kurs 5 des Leipziger Neuseenlandes liegt, wurden der Konzeption zur Ausstattung des touristischen Gewässerverbundes Leipziger Neuseenland mit Kanurast- und Kanu-Biwak/Zeltplätzen 2017 des Grünen Ringes Leipzig entnommen.

Wobei angemerkt werden muss: Damals wurde der Kurs 5 von der Leipziger Stadtmitte bis zum Störmthaler See noch mit der Markkleeberger Wasserschlange geplant, die es in dieser Form wohl nicht geben wird. Dieser Kanalbau von der Pleiße zum Markkleeberger See scheitert an geltenden Umwelt- und Wasserschutzauflagen. Das Kommunale Forum Südraum Leipzig hat zwar eine neue Variantenuntersuchung gestartet. Doch diese wird an den Grundproblemen nichts ändern. Kanuten müssen ihr Boot also umtragen und am Markkleeberger See einsetzen.

Was soll jetzt am geplanten Biwakplatz passieren? Die Vorlage von 2017 beschreibt es so: „Für die Anlage eines Biwakplatzes am Standort Oberholz sollte eine ebene Fläche vorbereitet werden, die als Zeltplatz dienen soll. Dazu ist es erforderlich, einzelne der vorhandenen Gehölze zu entfernen.

Randlich sollte der Bestand erhalten bleiben, um dem Zeltplatz eine landschaftliche Einfassung zu geben. Ein Toilettenhäuschen mit Schutzhütte sollte so errichtet werden, dass es auch von der Straße aus gut zugänglich ist, um auch von anderen Besuchern genutzt werden zu können. Picknickbänke und eine Feuerstelle sind weitere Ausstattungselemente, die die Aufenthaltsqualität erhöhen. Anlegen können Kanuten bereits jetzt problemlos über den flachen Strand.“

13 Kanurast- und Kanu-Biwak/Zeltplätze sollen an Leipzigs wassertouristischen Routen entstehen

13 Kanurast- und Kanu-Biwak/Zeltplätze sollen an Leipzigs wassertouristischen Routen entstehen

Hinweis der Redaktion in eigener Sache (Stand 24. Januar 2020): Eine steigende Zahl von Artikeln auf unserer L-IZ.de ist leider nicht mehr für alle Leser frei verfügbar. Trotz der hohen Relevanz vieler Artikel, Interviews und Betrachtungen in unserem „Leserclub“ (also durch eine Paywall geschützt) können wir diese leider nicht allen online zugänglich machen. Doch eben das ist unser Ziel.

Trotz aller Bemühungen seit nun 15 Jahren und seit 2015 verstärkt haben sich im Rahmen der „Freikäufer“-Kampagne der L-IZ.de nicht genügend Abonnenten gefunden, welche lokalen/regionalen Journalismus und somit auch diese aufwendig vor Ort und meist bei Privatpersonen, Angehörigen, Vereinen, Behörden und in Rechtstexten sowie Statistiken recherchierten Geschichten finanziell unterstützen und ein Freikäufer-Abonnement abschließen (zur Abonnentenseite).

Wir bitten demnach darum, uns weiterhin bei der Aufrechterhaltung und den Ausbau unserer Arbeit zu unterstützen.

Vielen Dank dafür und in der Hoffnung, dass unser Modell, bei Erreichen von 1.500 Abonnenten oder Abonnentenvereinigungen (ein Zugang/Login ist von mehreren Menschen nutzbar) zu 99 Euro jährlich (8,25 Euro im Monat) allen Lesern frei verfügbare Texte zu präsentieren, aufgehen wird. Von diesem Ziel trennen uns aktuell 350 Abonnenten.

Alle Artikel & Erklärungen zur Aktion Freikäufer“

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Ralf Julke über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar