Für die Uni-Riesen Leipzig hat es im ersten Playoff-Viertelfinalspiel nicht für einen Sieg gereicht. Bei den Hertener Löwen erwischten die Uni-Riesen einen passablen Start, konnten aber die Löwen in der letzten Viertelstunde nicht mehr bändigen. Die 86:95 (38:38)-Niederlage sorgt nun für großen Druck im kommenden Heimspiel am Freitag.

Dass es nicht einfach werden würde, beim Zweiten der ProB Nord einen Sieg einzufahren, war Uni-Riesen-Coach Dimitris Polychroniadis vorher klar. Erstens hat der Gegner genügend Erfahrung, zweitens war sein Team durch Blessuren geschwächt. Ralf Schirmer konnte wegen einer Knöchelverletzung die gesamte Woche nicht trainieren und blieb wie Kevin Schweiger (krank) und Norbert Beier (Arbeit) zu Hause, Kapitän Martin Scholz war angeschlagen. Entsprechend klein waren die Alternativen des Trainers für Ausfälle in der Starting Five, Max von der Wippel saß zwar auf der Bank aber als Youngster konnte nicht erwartet werden, dass er die entscheidenden Punkte holt. Am Ende spielte der Abiturient auch nicht.

So ruhten die Hoffnungen auf den Schultern des erfahrenen Kai-Uwe Kranz (18 Punkte), der Amerikaner Lamar Morinia (14) und Mo Pratt (24), von Richard Fröhlich (10) und Walter Simon (15), die ihre Sache gut machten, aber am Ende den großen Wurf doch nicht schaffen. Mo Pratt spielte am Samstag in Herten 40 Minuten durch, Lamar Morinia hatte genau zwei Minuten um sich auszuruhen, Walter Simon vier. So lässt es sich auch erklären, warum die Uni-Riesen ein lange enges Match nicht für sich entscheiden konnten, obgleich Trainer Dimitris Polychroniadis den physischen Verschleiß als Grund nur am Rand gelten lassen will. “Das war nicht der Hauptgrund, wir haben ja bis zum Schluss mitgehalten und waren bis zur 38. Minute auf vier Punkte ran.”
Die erste Halbzeit dominierten die Uni-Riesen vor 700 Zuschauern in Herten sogar, lieferten ein gutes 1. Viertel ab (23:19), verloren aber mit derselben Differenz das zweite, vor allem weil Löwen-Center Christoph Hackenesch mit 14 Punkten und fünf Rebounds in der ersten Hälfte glänzte. Dafür hatten die Uni-Riesen den gefürchteten Zamal Nixon ziemlich gut im Griff, erst im offener geführten dritten Viertel schaffte Nixon satte 15 Punkte und legte den Grundstein für die dauerhafte Hertener Führung in der Schlussphase der Partie.

Nachdem in den ersten zwanzig Minuten bei beiden Teams vor allem die Defensivarbeit Vorrang hatte, waren nun alle Fesseln gelöst und die Basketball-Freunde aus dem Ruhrgebiet sahen viele schöne Angriffe, die nicht immer von ihrer Mannschaft vorgetragen wurden. Die Uni-Riesen hatten immerhin ein paar Dunkings im Gepäck. Doch ab der 25. Minute (52:54) liefen sie ergebnistechnisch permanent hinterher. “Wir haben es in der guten Phase ein wenig übertrieben und wollten es mit noch einem Pass und noch einem zu schön machen”, kritisierte Trainer Polychroniadis. Bis zur besagten 38. Minute hatte sich Herten allerdings nicht absetzen können. Erst nachdem die beiden Schiedsrichter zweimal zu Ungunsten der Uni-Riesen entschieden, war der Weg zum Hertener Sieg beräumt (81:88/ 38.).

Trainer Polychroniadis war trotzdem zufrieden. “Meine Jungs haben alles gegeben”, lobte der Coach, der mit seiner Mannschaft im zweiten Spiel die Chance hat, auszugleichen. Für Freitag, 19:00 Uhr versprach er schon mal: “Wir werden versuchen, uns weiter zu steigern. Ich erwarte ein offenes Spiel.” Sollten es die Uni-Riesen gewinnen, würde es am 27. März erneut in Herten um den Einzug ins Halbfinale gehen.
Uni-Riesen Leipzig: Richard Fröhlich (10), Monyea Pratt (24), Kai-Uwe Kranz (18), Philipp Holm (5), Walter Simon (15), Lamar Morinia (14), Martin Scholz, Max von der Wippel, Jonathan Ghebreigziabiher

Hertener Löwen: Robert Geier, Maik Berger (4), Fatun Jetullahi, Jonas Hartmann (5), Zamal Nixon (25), Christoph Hackenesch (23), Christian Marquardt, Mark Depta (3), Vincent Kittmann (19), Joshua Taylor (16)

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