Das Gastspiel der "Wölfe" aus Weißenfels in der Leipziger Arena brachte am Sonntag BBL-Basketball in die Stadt. Und nicht nur für die Uni-Riesen scheint die Spielstätte viel Spannung zu bieten. Nach einer ersten Halbzeit, in der die Gäste nicht recht ins Spiel fanden, wurde es eine heiße Schlussphase, in der sich die Saalestädter einen insgesamt verdienten Sieg sicherten. Mit 73:71 fiel dieser jedoch denkbar knapp aus.

Zu Beginn behielten der MBC aus Weißenfels die Oberhand, dank starker Verteidigungsleistung, mit der sie die Braunschweiger zu vielen Distanzwürfen zwangen. Hier war die Ausbeute der Gäste schwach, in der ersten Hälfte fielen bloß zwei von zwölf Dreipunktversuchen der Löwenstädter. Es fehlten ihnen jedoch oft die Anspielstationen, um näher an die gegnerische Zone zu passen. Möglicherweise eine Folge der vier Verletzungen von Stammspielern auf Braunschweiger Seite.
Der MBC setzte sich im zweiten Viertel verdient ab, die Schützen der “Wölfe” hatten an diesem Nachmittag einfach die besseren Händchen. Dazu holten sich die Mitteldeutschen deutlich mehr Rebounds und so ging die komfortable Pausenführung mit 41:29 schon in Ordnung. Im dritten Viertel jedoch änderte sich die Einstellung der Braunschweiger. Trainer Raoul Korner dazu nach dem Spiel: “In der ersten Hälfte haben wir versucht die mangelnde Konzentration mit Hau-Ruck Aktionen zu kompensieren, mit der Einstellung in den zweiten 20 Minuten bin ich dagegen zufrieden.” Der MBC tat sich schwer mit der nun intensiveren Phantoms-Verteidigung, die aber nur auf Kosten einiger Fouls gelang. Mit dem 49:49 war das Spiel erstmals seit dem ersten Viertel wieder ausgeglichen und eine spannende Schlussphase kündigte sich an.

Tatsächlich lieferten sich beide Teams ein enges Duell, in dem die größte Führung von nun an nicht mehr als fünf Punkte betrug. “Wir haben das Spiel mit Sicherheit nicht in den Schlusssekunden verloren, sondern in der ersten Halbzeit” analysierte Phantoms-Trainer Raoul Korner. Und doch hätten die Braunschweiger fast noch in den letzten Sekunden ausgeglichen. Isaiah Swann zog noch einmal zum Korb, ein Foul hätte wegen der Mannschaftsfoulgrenze zwei Freiwürfe für den sicheren Werfer bedeutet. So ließen die Wölfe ihn abschließen, leisteten aber genug Widerstand, so dass der Wurf vom Ring in die Arme von Adonte Parker prallte. Spielende und frenetischer Jubel der Wölfe-Fans in der Arena, die den größten Teil der 3.372 Zuschauer ausmachten.

Walter Simon, in der Vorsaison noch für die Uni-Riesen auf dem Parkett, bekam zwar keine Spielzeit, freute sich aber dennoch: “Der Sieg war nach dem schlechten Spiel in Ludwigsburg ganz wichtig. Es passte heute von den Gegenspielern her nicht, ein Einsatz wäre für mich wahrscheinlich nicht vorteilhaft gewesen. Ich lerne aber im Training wahnsinnig viel vom Trainer und den Mitspielern, es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung für mich.”
Sein Trainer Silvano Poropat hoffte auf einen Fingerzeig für die nächsten Partien: “Die Mannschaft hat Charakter gezeigt und ein unglaublich schlechtes Spiel weggesteckt. Wir müssen weiter nach unten schauen und uns von der Abstiegszone entfernen.” Im Januar kehren die Wölfe nach Leipzig zurück, dann allerdings wäre ein Sieg eine Riesenüberraschung, denn der Gegner am 25. Januar ist Meisterschaftskandidat FC Bayern München.

Die Statistik zum Spiel:
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