Gewünscht hat er sich nichts, bekommen hat er trotzdem was. Jens Werner, der neue Kapitän des 1. FC Lok, feierte am Donnerstag seinen 29. Geburtstag. Die Runde für die Mannschaft muss allerdings bis nach dem Heimspiel gegen Erfurt warten. Für die Partie heute Abend sieht das Festobjekt sein Team gut vorbereitet, dank des Trainers.

Vier Tage vor dem wichtigen Oberliga-Neustart gegen den FSV Zwickau gab es in Probstheida einen unüberhörbaren Knall: Thorsten Görke wurde die Kapitänsbinde genommen, Jens Werner bekam sie von der Mannschaft angetragen – qua Wahl. Die bisherige Bilanz des Kapitäns: ein Spiel, ein Remis, eine rote Karte für Rico Engler teilverschuldet. Trotzdem war der Start gut, die Folgen waren noch in der Woche danach zu spüren. “Die Stimmung beim Training war gut. In Zwickau haben wir nach der ersten Viertelstunde gezeigt, dass wir Fußballspielen können”, so “JeWe”, der seinen Fauxpas (Ballverlust am eigenen Strafraum, Engler musste foulen und flog vom Platz) mit der Geburtstagsrunde abgelten will. Doch obwohl der Außenverteidiger Donnerstag seinen 29. Jahrestag feierte, blieben nach dem Abschlusstraining die Kehlen trocken. “Die Runde gibt es erst nach dem Heimspiel gegen Erfurt II.” Das steigt am Freitag und das Ergebnis sollte aus Lok-Sicht unbedingt auch noch mal ein Grund zum Feiern sein. “Wir spielen zu Hause und müssen gewinnen”, so Werner, der aber auch weiß: “Nach dem Remis gegen Zwickau ist die Erwartungshaltung gestiegen.”

War sie in Probstheida jemals niedrig? Die Statistik macht Angst. Seit der Oberliga-Zugehörigkeit hat der FCL das zweite Spiel im neuen Jahr nie gewinnen können, die letzten beiden Jahre gab es jeweils Niederlagen (0:1 gegen RB 2010 und 1:3 gegen Auerbach 2011). Doch in Werners neuem Amt steckt auch ein gutes Omen. “Ich war das letzte Mal in der A-Jugend-Zeit beim VfB Leipzig Kapitän, am Ende der Saison sind wir über die Relegation gegen den HFC in die höchste Spielklasse aufgestiegen.”
Dass bei Lok wieder über den Aufstieg geredet wird, war nach den ernüchternden Heimpartien gegen Carl Zeiss Jena II (1:2) und Fortuna Chemnitz (0:1) Ende des vergangenen Jahres nur gezwungenermaßen so. Das Saisonziel war einmal ausgegeben. Nun steckt auch im Umfeld wieder ein Glauben dahinter. Bei den Spielern sowieso. Werner sagt stellvertretend: “Wir sind uns alle einig: Wir wollen den Aufstieg.” Wer dann am Ende die Mannschaft führt sei egal. “Die Mischung stimmt, die jungen Spieler hören zu und geben Gas, die älteren geben den Weg vor und wer am Ende vorangeht, ist gleich.”, erklärt Werner, der dem neuen Trainer Willi Kronhardt viel Verantwortung für die neue Aufbruchstimmung zuschreibt. “Er arbeitet sehr akribisch, stellt uns gut ein und vor allem das Wichtigste: Wir richten unser Spiel nicht am Gegner aus, sondern wollen unsere eigenen Stärken durchdrücken. Das hat er uns eingebläut.”

Ob das gegen Rot-Weiß Erfurt II am Freitagabend, 19:30 Uhr gelingen wird? “Zweite Mannschaften sind immer Wundertüten, aber uns könnte in die Karten spielen, dass der Stefan Emmerling als Trainer der Ersten viele aus der Zweiten hochgezogen hat. Aber ganz egal, wer da gegen uns spielt: Mit der Grundeinstellung vom Zwickauspiel müsste es mit einem Sieg klappen.” Und mit einer umso größeren Feier danach.

Info: Nach seiner roten Karte gegen den FSV Zwickau ist Rico Engler für zwei Spiele gesperrt worden. Er wird dem FCL also im Heimspiel gegen Erfurt II und auswärts bei Grün-Weiß Piesteritz (11.3./ 13:30 Uhr) fehlen.

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