Rasenballsport Leipzig bleibt weiter ungeschlagen. Die Rot-Weißen gewannen am Sonntag beim VfB Auerbach mit 4:3 (3:2). Die Tore erzielten Frahn, Heidinger, Kutschke und Rockenbach. "Am Defensiv-Verhalten werden wir arbeiten", konstatierte Alexander Zorniger nach Abpfiff. "Gegen andere Gegner gewinnen wir so vielleicht nicht".

“Was die Abwehr betrifft”, so Zorniger weiter, “würde ich gern einen Unterschied im Vergleich zu den beiden Vorjahren sehen. Das war heute nicht der Fall.” Eine Entwicklung scheint bitter nötig. Denn Zornigers Jungs kassierten in Auerbach satte drei Gegentore. Mindestens zwei zu viel. Durch eine Nachlässigkeit gerieten die Leipziger in der 89. Minute gegen aufopferungsvoll kämpfende Auerbacher sogar an den Rande einer gefühlten Pleite: Nach einer Ecke gelangte das Leder beim Stande von 4:2 vor die Füße von Kevin Hampf, der den 500 mitgereisten RB-Fans nochmal einen Adrenalinstoß versetzte. Augenblicke zuvor hätte Sturmkanone Daniel Frahn den Sieg eintüten können, scheiterte aber an Schlussmann Oliver Dix (88.). In der Nachspielzeit fiel der fünfte Treffer, nachdem Dominik Kaiser und Stefan Kutschke die Gastgeber eiskalt auskonterten. Doch Schiri Marko Wartmann entschied auf Abseits. Eine strittiger Pfiff.

Vor dem Anpfiff keine Überraschungen: Alexander Zorniger schickte seine Kicker wie schon gegen Halberstadt mit den bewährten drei Sechsern auf’s Feld. Bastian Schulz wieder in der Startformation. Jeremy Karikari, wieder fit, sollte nicht zum Zuge kommen.

Die Anfangsphase gehörte den Rot-Weißen. Schulz bedient im Mittelfeld Daniel Frahn. Der RB-Kapitän stürmt über den rechten Flügel, findet im Sechzehner Thiago Rockenbach, doch der Brasilianer hämmert das Leder über das Tor (8.). Machten die Rasenballer ab der ersten Minute Druck, tappte Auerbach ein ums andere Mal in ihre Abseitsfalle. Die Leipziger Führung nach 13 Minuten hochverdient. Nach Ecke von rechts prallt der Ball kreuz und quer durch den Strafraum. Heidinger findet aus 11 Metern die Lücke. Keine Chance für Torwart Dix.
Die Gastgeber in der Folge angriffslustiger. Erst muss Coltorti nach einem Freistoß aus 18 Metern retten (22.), dann wirft sich Fabian Franke in letzter Verzweifelung vor Ball und Gegner (24). Die Leipziger Defensive in dieser Phase anfällig. Vier Minuten später zeigt Schiri Wartmann auf den Punkt. Ausgerechnet Franke hatte den Auerbacher Martin Bocek gefällt. Steffen Vogel verwandelt sicher (27.). Die Messestädter antworten prompt. Frahn gewinnt das Laufduell gegen zwei Vogtländer, schnappt einen steile Kopfballverlängerung von Stefan Kutschke auf und netzt eiskalt ein (29.). Doch die Leipziger lassen nochmals Federn. Eine platzierte Sommermeyer-Flanke vom rechten Flügel kann Marcel Schuch am kurzen Pfosten direkt verwerten (33.). Dann Rockenbachs großer Auftritt. Timo Röttger spitzelt den Ball in die Tiefe des Strafraums. Der Brasilianer setzt sich läuferisch gegen zwei Verteidiger durch und bringt die Leipziger erneut in Führung (39.).

Die zweite Hälfte dagegen schleppend. Wenige Torchancen, erbitterte Zweikämpfe und mangelnde Konzentration auf dem Rasen. Fouls und Fehlpässe die Konsequenz. Hektik erst ab der 80. Minute. Dix holt im Sechzehner Frahn von den Beinen. Kutschke verwandelt sicher (81.). Dann trifft Hampf, dann der Adrenalinkick, nach vier quälenden Minuten endlich die Erlösung. RB Leipzig weist auch den Regionalliga-Dritten in die Schranken, bleibt an der Tabellenspitze und wie der FC Magdeburg ungeschlagen. “Unsere Probleme lagen heute im Abwehrverhalten”, so Auerbach-Coach Steffen Dünger. Die Krux war, dass wir in unser Spiel nie Ruhe hinein bekommen haben. So sind wir nach den beiden Ausgleichstreffern erneut in Rückstand geraten. Einem Rückstand hinterherzurennen ist aber nicht so unser Ding.”

“Die drei Gegentore müssen wir nochmal aufarbeiten”, meinte Dominik Kaiser nach dem Spiel. “In den Zweikämpfen waren wir nicht gefährlich genug.” “Wir haben in der 1. Halbzeit zu viel zugelassen”, fand auch Keeper Fabio Coltorti. Trainer Zorniger hatte für das Team neben seiner Kritik übrigens auch eine Portion Lob übrig: “Die Truppe hat unglaublich viel Spaß im Spiel nach vorn.” Bereits am Freitag empfangen die Rasenballer den ZFC Meuselwitz (Anpfiff: 19 Uhr).
VfB Auerbach: Dix – Vogel, Otte (C, 39. Jedinak), Kubice – Rau – Sommermeyer (62. Hampf), Wemme, Zurawsky, Blankenburg – Bocek, Schuch. Trainer: Steffen Dünger.
RB Leipzig: Coltori – Müller, Hoheneder, Franke, Schinke – Schulz (62. Ernst), Kaiser, Heidinger (34. Röttger) – Rockenbach – Kutschke, Frahn (C). Trainer: Alexander Zorniger.

Torfolge: 0:1 Heidinger (13.), 1:1 Vogel (27., Foulelfmeter), 1:2 Frahn (29.), 2:2 Schuch (33.), 2:3 Rockenbach (39.), 2:4 Kutschke (86./ Foulelfmeter), 3:4 Hampf (89.). Schiedsrichter: Marko Wartmann (Großvargula). Gelbe Karten: Rau, Blankenburg, Wemme, Dix (alle Auerbach), Franke, Röttger (RBL). Zuschauer: 2.150 im VfB-Stadion Auerbach.

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