Mit einer Mitgliederaktion versucht der 1. FC Lok aus seiner Schublade zu steigen. Der Verein will noch in diesem Jahr das 2.000 Mitglied begrüßen und positionierte sich beim Landespokal-Spiel gegen den Chemnitzer FC einmal mehr mit einem Transparent gegen Gewalt. Dafür gab es Applaus - nicht nur von den Lokfans.

Da hatte sich Aufsichtsratsmitglied, ehrenamtlicher Marketingchef und Pressekonferenzleiter Frank Müller irgendwie vergaloppiert. “Chemnitz hat ja dieselben Probleme wie wir, nur anders …ähm…also… in blau-weiß”, suchte er den Ausweg aus einem viel zu langen Statement. Zuvor hatte er sich schon bei CFC-Trainer Gerd Schädlich für den Beifall aus dem Chemnitzer Block bedankt. Die 500 Fans der Himmelblauen applaudierten genauso wie die Lok-Fans, als vor dem Spiel D-Juniorinnen und E2-Jugendliche des Vereins ein Transparent mit der Aufschrift “Du hast es in der Hand – Wende das Blatt. Gewalt? Nein! Danke.” durch das Stadion trugen.

Mit dieser Aktion, bei der auch mit Handzetteln geworben wird, versucht der Verein sein Image zu verbessern und gleichzeitig Mitgliederwerbung zu betreiben. Schon beim Auftritt gegen Carl Zeiss Jena im Zentralstadion lagen auf vielen Sitzen Mitgliedsanträge. Ziel ist es, noch in diesem Jahr das 2000. Mitglied zu werben – per 1. Oktober waren bereits 1.755 Mitglieder bei den Probstheidaern eingeschrieben. Die Aktion ging einmal mehr von aktiven Fans des 1. FC Lok aus. Doch Werbung mit Handzetteln und einem Plakat wird kaum ausreichen. Entscheidender wird dagegen sein, ob sich auch Offizielle des Vereins in der Öffentlichkeit bemühen werden, nachhaltig eine neue Reputation aufzubauen. Diese Aktion kann dafür nur ein Anfang sein. Von den Fans kann schließlich nicht alles kommen.

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