Wenigstens die Regionalliga-Mannschaft des 1. FC Lok hat ihre Hausaufgaben gemacht. Die diesmal von Eric Eiselt betreute Lok erreichte beim Super-Regio-Cup in Riesa den 3. Platz. Am Rande des Turniers wurde bekannt, dass Fillip Racko zurück nach Tschechien wechseln wird. Außerdem ist das Lok-Präsidium wohl bald beschlussunfähig.

Im letzten Jahr war das Hallenturnier in Riesa der Gipfel einer enttäuschenden Hinrunde. Sang- und klanglos schied Lok Leipzig aus, verlor sogar gegen Bezirksligist Stahl Riesa. 2012 sah das ganz anders aus, kam Lok nach 2010 zum zweiten Mal auf dem dritten Platz ein. Lok-Torhüter Lukas Wurster wurde – wie 2010 – bester Torhüter in einem Riesaer Hallenturnier, Erzgebirge Aue wurde zum zweiten Mal in Folge NOFV-Hallenmeister.
Gleich beim ersten Turnierauftritt setzte Lok vor 2.850 Zuschauern (davon 700 aus Leipzig) ein Achtungszeichen, schenkte Zweitligist Energie Cottbus vier Stück ein (dreimal Racko, einmal Stratmann). Stratmann und Racko sorgten auch für die Tore im zweiten Spiel. Diesmal klappte es mit einem Sieg gegen den einmal mehr stark unterstützten Lokalmatadoren Stahl Riesa, Stratmann traf zwei-, Racko einmal. Erst im Halbfinale wurde die Lok vom Drittligisten Halleschen FC ausgebremst. Nach einem engen und zunächst unentschiedenen Match (2:2) mussten die Mannschaften ins Neunmeterschießen. Wurster hielt zwar einen Ball, aber weil alle Lok-Schützen nur Holz trafen, Halles Rupprecht dafür das Netz, war Lok nur im kleinen Finale. Dort sorgte Wendschuch mit vier Toren im Alleingang für den 4:2-Sieg. Am Ende ein versöhnlicher Jahresabschluss bei dem sich niemand auf Lok-Seite verletzte.

Doch in die Stimmung hinein verkündete Trainer Marco Rose, dass Fillip Racko den Verein nach anderthalb Jahren aus familiären Gründen verlassen wird. Racko will zurück zu seiner Frau in die Tschechische Republik, das Paar war erst im Sommer vor den Traualtar gezogen. Der kleine Tscheche hatte zunächst unter Mike Sadlo einen schweren Stand, zeigte aber Anfang dieses Jahres unter Kronhardt gute Fortschritte und galt auch unter Marco Rose als hoffnungsvoller Mittelfeldmann. Nur: Racko war lange verletzt, kam nur einmal, im letzten Heimspiel gegen Auerbach, zum Einsatz.

Übrigens: Gut möglich, dass sich in den Vereinsgremien in der Winterpause noch etwas tut. Nach L-IZ-Informationen hat Vorstand Hartmut Dischereit sein Ausscheiden zum 31.12. angekündet. Das Lok-Präsidium bestünde dann nur noch aus zwei Personen. Laut Satzung des Vereins wären das nur noch aus Präsident Michael Notzon und Bernd Wickfelder bestehende Gremium dann nicht mehr beschlussfähig. Es müsste automatisch Neuwahlen geben. Aber die hätten sowieso angestanden, denn offenbar haben es die Präsidiumsmitglieder versäumt, den Aufsichtsrat über die finanziellen Probleme zu unterrichten, wie es die Satzung ebenfalls vorschreibt. Und diese ist für alle Vereinsmitglieder bindend.

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