Achtungserfolg für den ZFC Meuselwitz. Die Thüringer trotzten Tabellenführer RB Leipzig am Sonntag ein torloses Remis ab. Die Rasenballer kassierten dabei jedoch zum dritten Mal in Folge kein Gegentor und führen die Regionalliga weiterhin ungeschlagen mit 19 Punkten Vorsprung an. Allerdings könnte Carl Zeiss Jena leicht auf 7 Punkte verkürzen. Bedingung: Die Blau-Gelb-Weißen gewinnen ihre vier Nachholspiele.

Hinzu kommt, dass die Jenaer am vorletzten Spieltag die Leipziger empfangen. Die Rot-Weißen haben also keinen Grund, sich auf dem satten Vorsprung auszuruhen, sondern sollten besser weiter punkten.

Die Leistung von RB am Ostersonntag war leider alles andere als festtagsreif. Im ersten Durchgang ließen sich die Gäste schnell unter Druck setzen. Meuselwitz spielte mutig nach vorn. Das Team von Trainer Holm Pinter suchte mit langen Bällen seine Stürmer. Leipzig agierte häufig zu passiv. Etwa in der 17. Minute, als Gasch trotz zweier neben sich herlaufender Rot-Weißen aus 17 Metern zum Abschluss kommt. Dabei hätte Tim Sebastian nur sein langes Bein gegen den Ball richten müssen. Nicht die einzige Ungereimtheit im Leipziger Spiel.
Dass das Osterwetter 2013 weihnachtlich ausfällt, dürfte niemandem entgangen sein. In Zipsendorf verzierten dicke Flocken das holprige Geläuf der Glaserkuppe mit einem weißen Zuckerguss. Die Temperaturen um den Gefrierpunkt dürften den Spielern nicht geschmeckt haben. Für die RB-Profis dürfen solch widrige Umstände freilich nicht als Entschuldigung für schlechte Leistungen herhalten. Im Gegensatz zur Konkurrenz kann das Team dank der Ösi-Millionen bei nahezu jedem Wetter spielen und sollte längst seinen Rhythmus gefunden haben.

Allerdings lassen die Kicker immer noch die Lässigkeit vermissen, mit der sie in der Hinserie ihre Gegner in Grund und Boden gespielt haben. Im zweiten Durchgang blitzte dieses Feuer immerhin vorübergehend auf. Trainer Alexander Zorniger hatten seinen Mannen in der Kabine offenbar eine Standpauke gehalten. Die Leipziger spielten nun offensiver und kreierten eine Fülle an Chancen. Doch weder Rockenbachs Schlenzer aus 17 Metern (57.) noch Kutschkes Kopfbälle (70., 77.) noch Frahns Fallrückzieher (81.) beförderten das Runde ins Eckige.

“Wir sahen ein interessantes Spiel, in dem es in der ersten Halbzeit nicht ganz so lief, wie wir es uns vorgenommen hatten”, kommentierte Zorniger. “In der zweiten Halbzeit erspielten wir dann mehr Torchancen und sahen besser aus. Heute konnten wir wieder Erfahrungen gegen einen aggressiven Gegner sammeln und wissen, woran wir weiter arbeiten müssen.” Sein Meuselwitzer Kollege hatte dagegen allen Grund zur Freude. “Nach diesem Spielverlauf bin ich mit dem 0:0 gegen den favorisierten RB Leipzig eigentlich zufrieden”, so Pinter. “Der Beginn stimmte zuversichtlich, hinten raus ist das Unentschieden aber gerechtfertigt.”
ZFC Meuselwitz: Teichmann – Kotowski, F.Müller, Ferl, Böhme, D.Müller, Weinert, Starke, Rudolph, Albert (73. Luck), Gasch (84. Latowski).
RB Leipzig: Coltorti – Judt, Hoheneder, Sebastian, Franke, Fandrich (85. Schulz), Karikari (69. Röttger), Kaiser, Rockenbach, Morys (57. Kutschke), Frahn.

Schiedsrichter: Jacob Pawlowski (Berlin), Gelbe Karten: Kotowski, Starke, D.Müller (alle ZFC), Karikari (Rasenball), Zuschauer: 1.972 in Meuselwitz.

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