Am Freitag wird das Lok-Präsidium nach 15 Monaten wieder komplett sein. Am Donnerstagabend entscheidet der Aufsichtsrat des FCL über die Neubesetzung der drei freien Präsidiumssitze. Klar ist: Die neuen kommen aus dem Schattenkabinett, klar ist auch, sie werden viel Arbeit haben. Aber: Sie freuen sich drauf und werden sich am Freitag den Fans vorstellen.

Dass es doch noch vor der Außerordentlichen Mitgliederversammlung passiert, hätten sie wohl selbst nicht gedacht. Doch der Rücktritt von Hartmut Dischereit am Dienstag hat die Machtverhältnisse in Probstheida verändert und das Schattenkabinett teilweise so gut wie in Verantwortung genommen. “Es ist mir zuletzt nicht mehr gelungen, Beruf, Ehrenamt und Familie in Einklang zu bringen”, bedauert der 57-Jährige Dischereit am Donnerstag via Vereinshomepage den Schritt. Er hatte maßgeblichen Anteil an baulichen Neuerungen im Plache-Stadion und nun an Neuerungen im Verein.

Denn mit seinem Rücktritt werden auch Bernd Wickfelder und Michael Notzon aus dem Rumpfpräsidium des Vereins entmachtet. Schon am Donnerstagabend will der Aufsichtsrat des Vereins um Olaf Winkler drei neue Gesichter ins eigentlich fünfköpfige Präsidium kooptieren. Mitte März hatte sich ein fünfköpfiges Schattenkabinett formiert aus dem nun drei die Ämter übernehmen werden. Jens Kesseler, Heiko Spauke und wohl auch Stephan Guth. “Trotz aller bevorstehenden Arbeit freuen wir uns alle auf die Aufgabe”, versicherte Steuerfachmann Kesseler L-IZ.de.

Am Montag soll das neuformierte Präsidium erstmals zusammentreten. Ob Notzon und Wickfelder auch kommen werden? Auf ein Gesprächsangebot des Schattenkabinetts sind die Alt-Präsidiumsmitglieder bis heute nicht eingegangen. Die Geschäftsübergabe müsste also möglicherweise ohne sie vonstatten gehen.

Für diesen Freitagabend 19:30 Uhr laden die “furchtlosen Fünf” alle interessierten Fans und Sympathisanten des Vereins in die Alte Wollkämmerei, gepachtet von Lok-Spieler Markus Saalbach, eine Veranstaltung, die bereits vor Ostern angekündigt wurde. “Dort werden wir unseren ?Sonderfahrplan’ präzisieren”, so Kesseler. Das fünfseitige Papier war Gründonnerstag veröffentlicht worden. “Wir werden genauer über unsere Pläne hinsichtlich Organisationsstruktur des Vereins, Nachwuchs, 1. Herren, Fanarbeit und Sponsoring sprechen.” Anschließend soll es genügend Zeit für Vorschläge und Fragen der Fans geben. Insgesamt zwei Stunden soll die Veranstaltung dauern.

Übrigens: Gemäß Tagesordnung zur Außerordentlichen Mitgliederversammlung am 13. April werden Kesseler und Co ihre Ämter dann zumindest kurzzeitig wieder verlieren. Dort soll das alte Gremium abgewählt und ein legitimiertes Gremium gewählt werden. Aber ob das jetzt noch notwendig ist? Vizepräsident Frauen Bernd Wickfelder hatte seinen Rücktritt bereits für kommende Woche angekündigt. Unwahrscheinlich, dass Michael Notzon alleine weitermacht. Zumal er garantiert unter den neuen Machtverhältnissen sein Präsidentenamt schnell loswerden wird …

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