Kaum war RB Leipzig in die 3. Liga aufgestiegen, brach ein Schwall der Entrüstung über die RB-Verantwortlichen herein. Die eigenen Fans rebellierten gegen die gestiegenen Ticketpreise. Die Kritik stieß auf offene Ohren. Neues vermeldet auch die Kaderplanung.

Die Rasenballisten müssen nächste Saison tiefer ins Portemonaie greifen. Zumindest gefühlt. Zwar kostet das Einzelticket in der Kurve nach wie vor 8 Euro. In Liga 3 werden jedoch 19 Heimspiele ausgetragen. Das DFB-Pokalspiel ist in den Dauerkarten nicht inkludiert, sondern muss extra bezahlt werden. Die Preise auf den Geraden wurden dem Ligaschnitt angepasst, und die Ermäßigungen sollten ganz entfallen.

Nachdem die Fans vornehmlich im Internet ihrer Wut freien Lauf ließen, fanden sie offene Ohren. Der Verein führte die Rabatte für Schüler, Studenten, Erwerbslose usw. wieder ein. In der Fankurve zahlen jetzt alle Mitglieder eines “Offiziellen Fanclubs” weniger. Unabhängig von ihrem sozialen Status. Schon haben sich alle wieder lieb.

Von dem neuen Rabattmodell könnte perspektivisch Innenverteidiger Marcus Hoffmann profitieren. Seine Demission scheint trotz Vertag bis 2014 so sicher wie das Amen in der Kirche. Als Ersatz ist Tobias Willers im Gespräch. Der 26-jährige Kapitän der Sportfreunde Lotte zog in der Relegation die Aufmerksamkeit der RB-Bosse auf sich.

Sebastian Heidinger darf derweil noch auf einen neuen Kontrakt hoffen, während Umut Kocin (Vertrag bis 2014) schon auf der Suche nach einem neuen Club sein soll. Ersatz-Keeper Eric Domaschke, die Abwehrbullen Fabian Franke und Niklas Hoheneder und Mittelfeldmann Henrik Ernst waren bereits im April mit Verträgen bis Juni 2015 ausstaffiert worden.

Die Zukunft von Stammspieler Bastian Schulz scheint noch ungewiss, Paul Schinke gilt als Streichkandidat, und nach der Verpflichtung von Stürmer Denis Thomalla muss auch Carsten Kammlott (Vertrag bis 2014) um seinen Platz im Kader bangen. Die Verträge von Pascal Borel und Tomasz Wisio, beide vergangenen Juli freigestellt, laufen aus. Linksverteidiger Wisio heuert beim österreichischen Zweitligisten St. Pölten an, während der 34-Jährige Torwart wohl auf sein Karriereende zusteuert.

Am Samstag verlor die U23 ihr Spitzenspiel gegen Einheit Kamenz 1:4 (0:1). Die Chancen, Landesliga-Zweiter zu werden, stehen nun gleich null. Kleines Trostpflaster: Der 2. Platz wird dieses Jahr nicht für den Oberliga-Aufstieg reichen. Trotz der Lizenzentzüge in Duisburg und Offenbach wird der SV Babelsberg, Vorletzter der 3. Liga, auf jeden Fall in die Regionalliga absteigen. Die Potsdamer besitzen aus wirtschaftlichen Gründen keine Drittliga-Starterlaubnis. Gut möglich, dass die dritthöchste Spielklasse nur mit 19 Teams stattfinden kann, während drei Regionalliga-Meister wegen der Relegation nicht aufsteigen durften. Der DFB hat es so gewollt.

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