Erster Test für den FCL. Erstes akzeptables Ergebnis. Gegen den Drittligisten Hallescher FC verlor der FCL am Freitagabend zwar mit 0:3 (0:2), präsentierte sich vor 1.609 Zuschauer allerdings respektabel, ließ vor allem in Halbzeit zwei wenig zu und hatte selbst Möglichkeiten. Heiß her ging es stattdessen neben dem Feld. Bengalos hatten Papier in Brand gesteckt.

Die sportliche Geschichte des Freundschaftsspiel zwischen dem Regionalligisten Lok Leipzig, der gerade den fünften Tag im Training ist und dem Drittligisten Hallescher FC, der in zwei Wochen gegen RB Leipzig in die Saison startet, ist schnell erzählt. “Die erste Viertelstunde war phantastisch. Es waren knappe Tore. Ich bin zufrieden”, so Lok-Trainer Carsten Hänsel nach dem ersten Testspiel mit seiner neuen Truppe. Tatsächlich ließ Lok in der Anfangsphase wenig zu, kassierte dann zwei abseitsverdächtige Tore (Bertram/16., Müller/36.) und rettete sich in die Halbzeit.
Halle hatte gegen eine junge Lok-Mannschaft mit den ehemaligen A-Jugendlichen Lunderstädt, Schönitz und Zerbe durchaus Möglichkeiten, noch ein oder zwei Tore draufzulegen. Die einzige Lok-Chance machte Halles Kisiel zunichte, der vor dem freien Rolleder abtauchte und parierte. Der Routinier zeigte sich auch ohne Tor nach dem Spiel zufrieden. “Das erste Spiel ist immer schwer. Man weiß kaum, wie der andere spielt, hat vorher intensiv trainiert. Deshalb war das schon in Ordnung.” Rolleder durfte nach der 1. Halbzeit duschen. Nur Raik Hildebrandt stand für Lok zum Wiederanpfiff auf dem Platz und erlebte eine offenere Halbzeit, in der vor allem die Offensivkräfte Rico Engler, Franz Bochmann und Alexander Langner mit Einsatz und Lauffreude auffielen und Möglichkeiten erarbeiteten. Das dritte Tor des Spiels markierte allerdings mit Zeiger ein Hallenser (80.)

Zu diesem Zeitpunkt diskutierten die anwesenden Zuschauer nicht mehr über Fußball, sondern über die Geschehnisse, die zu einer fünfminütigen Spielunterbrechung führten. Vor dem Spiel hatten Fans des Halleschen FC und des FCL, die gemeinsam auf dem Dammsitz standen, die mittlerweile 25 Jahre bestehende Fanfreundschaft mit einer Choreografie und dem kontrollierten Abbrennen von Bengalos gefeiert. Allerdings brannten auch in der zweiten Hälfte Bengalos, die zu allem Überfluss auf die Reste der Papierchoreografie hinter der Lok-Wechselbank fielen. Das Papier fing Feuer, Vorstandsmitglieder des FCL löschten höchstpersönlich und am Ende bekamen sich die Feiergemeinden wegen des Feuers noch selbst in die Haare.

Schon während des Brands forderten anwesende Zuschauer lautstark, dass diese Fans aus Halle, denen die Hauptschuld zugeschoben wurde, nicht mehr wiederkommen sollen. Präsident Heiko Spauke sprach nach dem Spiel von einer “Schande. Die wollten doch eigentlich eine Freundschaft feiern.” Vor allem die Arbeit der Mitglieder, die Lok wieder attraktiver machen wollen und der Kampf zur Legalisierung von Pyrotechnik im Stadion wurde durch eine Aktion dieser Art torpediert – durch die Unachtsamkeit von einer oder zwei Personen. Ein positives Ende hatte die Partie dennoch: 1.600 Euro aus den Zuschauereinnahmen werden zugunsten Hallescher Flutopfer gespendet.
1. FC Lok Leipzig: 1 Steven Braunsdorf (46./20 Alexander Glaser) – 18 Sebastian Dräger (46./14 Christoph Schmidt), 17 Gerald Muwanga (46./5 Armin Kilz), 13 Kevin Kittler (46./3 Markus Krug), 2 Dustin Scheibe (46./22 Andy Wendschuch) – 7 Nico Schönitz (46./15 Sebastian Seifert), 16 Raik Hildebrandt (72./18 Sebastian Dräger) – 19 Christopher Zerbe (46./23 Franz Bochmann), 4 Marcel Trojandt (46./11 Alexander Langner), 9 Patrick Lunderstädt (46./6 Christoph Schulz) – 10 Steve Rolleder (46./21 Rico Engler).

Torfolge: 0:1 Bertram (10.), A. Müller (36.), 0:3 Zeiger (80.). Zuschauer: 1.609 im Bruno-Plache-Stadion.

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