Auch im vierten Auswärtsspiel hat der 1. FC Lok keinen Punkt geholt. Bei der 2:1 (1:0)-Niederlage vor 4.752 Zuschauern in Jena, war der FCL aber erneut kurz davor. Nach schlechter erster und starker zweiter Hälfte, besiegelte ein Kopfballtor drei Minuten vor Schluss das Schicksal der weiter sieglosen Lok. Mit Trainerkandidat Heiko Scholz wurden derweil Gespräche geführt - schlecht sieht es nicht aus.

Als ungeschlagener Lok-Coach fuhr Eric Eiselt nach Jena und bis drei Minuten vor Schluss sollte Eiselt ungeschlagen bleiben. Dann köpfte Jenas Innenverteidiger Grösch eine Ecke ins Lok-Tor. Ein erneut vermeidbarer Gegentreffer, bei dem Armin Kilz gestoßen wurde und Sebastian Seifert am Pfosten geschlafen hatte. “Seife” hätte den Ball möglicherweise noch wegschlagen können, stand aber falsch. So blieb für eine in der zweiten Hälfte bessere Lok-Mannschaft wieder nur Frust und das schon abgegriffene Trainerstatement: “Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen”, von Eric Eiselt.

In der Tat: Vor den Augen des als neuer Lok-Trainer hoch gehandelten Heiko Scholz, war Lok wie immer auswärts über das gesamte Spiel gesehen keinen Deut schlechter als der jeweils stärker eingeschätzte Gast, ließ aber vor allem in der ersten Hälfte Mut vermissen. Der überraschend aufgebotene Gino Böhne, ließ als Rechtsverteidiger zu viele Flankenbälle des starken Schlosser zu. Eine nutzte Tino Schmidt nach 14 Minuten zur verdienten Führung. Lok hatte vor allem durch den ebenso wundersam im Sturm auftauchenden Patrick Grandner zwei Möglichkeiten, aber hinten auch Glück, dass Schlosser das Leder kurz vor der Pause ans Lattenkreuz nagelte und Braunsdorf ein Ball durchrutschte, aber auf das Tornetz fiel.
Heiko Scholz beobachtete alles auf der Pressetribüne, machte sich seine Notizen. Das Gespräch mit Lok-Präsident Heiko Spauke verlief vor dem Spiel konstruktiv. “Er will zu uns, wir wollen auch, die Chemie stimmt, aber wir müssen erstmal die Finanzierung abklären.” Und das wird schwer genug: Lok muss Hänsel weiterbezahlen und Heiko Scholz würde aus dem Ruhrgebiet nach Leipzig ziehen, zwei Wohnungen bezahlen müssen. Das Gespräch bezeichnete der Ex-Bundesligaprofi als ordentlich und auch das Spiel. “Tolle Moral haben die Jungs bewiesen und deshalb wäre ein Punkt absolut verdient gewesen.” Lok zeigte eine starke zweite Halbzeit, kam zu einigen Chancen. Das Tor erzielte schließlich Rico Engler nach 78 Minuten per Billard-Freistoß. Der Ball flog aus 20 Metern gegen beide Innenpfosten und schließlich ins Netz. Lok schien näher dran am Sieg, den Jena schließlich mitnahm.
FC Carl Zeiss Jena: Berbig – Riemer, Grösch, Gerlach, Krstic, T. Schmidt (85. Brinkmann), Geißler, Kurtaj, Schlosser (78. Fries), Shala, Zimmermann (73. Torunarigha).
1. FC Lok Leipzig: Braunsdorf – Böhne (74. Dräger), Kittler, Krug, Logins (46. Trojandt), Engler, Hildebrandt, Kilz, Seifert, Grandtner (90. Nika), Rolleder.

Torfolge: 1:0 T. Schmidt (14.), 1:1 Engler (72.), 2:1 Grösch (87.), Schiedsrichter: Hösel, Zuschauer: 4.752.
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11. FSV Zwickau (8 Spiele/ 9 Punkte/ -7 Tore)
12. Wacker Nordhausen (8/ 7/ -3)
13. FC Viktoria Berlin (8/ 6/ -3)
14. ZFC Meuselwitz (8/ 6/ -8)
15. Hertha BSC II (8/ 5/ -8)
16. 1. FC Lok Leipzig (8/ 1/ -10)

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