Dieses Spiel würde RB-Coach Alexander Zorniger am liebsten eigenhändig aus den Köpfen seiner Spieler verdrängen. Gegen Tabellenschlusslich Wacker Burghausen kassierten die Rasenballer ein bitteres 0:1 (0:1). Schuld an dem Debakel waren eklatante Abschlussschwächen und ein "Harakiri-Pass" (Zorniger) von Keeper Erik Domaschke.

Der Schlussmann wollte nach 45 Minuten in der Nachspielzeit Ruhe ins Spiel bringen. Unglücklicherweise guckte sich der Ersatz-Torwart als Anspielstation Rechtsverteidiger Georg Teigl aus. Der Leipziger wurde sofort bedrängt und legte den Ball in der Not quer in die Lücke, auf die Wackers Stürmer Angelo Hauk spekuliert hatte.

Der Angreifer zog kurz an, Domaschke versuchte außerhalb des Sechzehners noch zu retten, hätte dazu aber die Hände benutzen müssen. Das wäre der Feldverweis gewesen. “Das 0:1 geht auf meine Kappe”, räumte Domaschke kleinlaut ein.

Vorne brachten die Rasenballer den Ball trotz vieler Chancen nicht im Tor unter. “Unser Spielaufbau war heute unterirdisch”, wetterte Zorniger nach Abpfiff. Der Fußball-Lehrer attestierte seinen Schülern ein schlechtes Raumverhalten. “In der Offensive konnten wir viel zu wenig sichern”, so der 46-Jährige.

“Was uns das Genick gebrochen hat, war die Ignoranz gegenüber dem Spiel gegen den Ball vom Gegner.” Mit anderen Worten: Burghausen konnte in der Defensive schalten und walten. Die Rasenballer ließen die Abwehraktionen ohne großen Widerstand über sich ergehen. Zündende Ideen, um das Defensivbollwerk aufzubrechen, hatten Seltenheitswert. “Das war ein Schlag”, stellte Zorniger nüchtern fest. “Hoffentlich zum richten Zeitpunkt.”

Nächsten Samstag treten die Messestädter beim MSV Duisburg an (Anstoß: 14 Uhr). Dann wird Daniel Frahn, der gegen Burghausen eine Gelb-Sperre abbrummte, wieder dabei sein. Zorniger: “Die allergrößte Waffe ist der Kopf. Da ist Frahn für uns eine nicht zu ersetzende Größe.”

Zuvor testeten die Leipziger heute den Oberligisten Neugersdorf. Das Spiel, bei dem neben einigen U23-Kickern hauptsächlich Spieler auf dem Platz standen, die gestern nicht zum Einsatz kamen, endete 1:0 (1:0).

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