DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und Liga-Präsident Reinhard Rauball haben in Colditz (Landkreis Leipzig) einen Scheck über 100.000 Euro an den vom Hochwasser geschädigten SV Eintracht Sermuth überreicht. Am Rande der Veranstaltung äußerten sich die Spitzenfunktionäre gegenüber dem MDR zu RB Leipzig. Genauer gesagt zur Zweitliga-Lizenz der Rasenballer.

Besonders Rauball fiel durch kritische Misstöne auf. “Also wenn ich die beiden letzten Spieltage richtig verfolgt habe, dann hat RB Leipzig beide Spiele verloren und ich empfehle RB Leipzig zu überlegen, ob das der richtige Weg für die Zukunft ist.” Zur Frage, ob die Rasenballer eine Bundesliga-Lizenz erhalten, verlor der Liga-Boss keine Worte. “Die Frage stellt sich erst, wenn ein Antrag gestellt ist.”

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Der DFB-Präsident wählte diplomatischere Worte. “Wenn ich mir den Tabellenstand so ansehe, werden die wahrscheinlich sowohl für die 2. Liga die Lizenz beantragen als auch für die 3. Liga. Wir stehen im ständigen Kontakt, weil es auch persönliche Achsen gibt”, erklärte Wolfgang Niersbach.

Hintergrund: Geschäftsführer Ulrich Wolter war vor seinem RB-Engagement beim DFB tätig. “Wir sehen das mit großer Aufmerksamkeit”, so Niersbach. “Unser Gefühl ist, dass dieser Verein auch in dieser nicht so ganz einfachen Umgebung immer besser akzeptiert wird.” Wenn ein Verein nach oben wolle, würde der Verband nach positiven Lösungen suchen.

Liga-Geschäftsführer Andreas Rettig hatte beim Fankongress Anfang Januar angedeutet, dass RB Leipzig mit seinem derzeitigen Vereinskonstrukt möglicherweise keine Zweitliga-Lizenz erhalten könnte. Die Rasenballer selbst sehen dagegen keine formalen Hindernisse. Tatsächlich erfüllt der Verein, der vor allem Traditionalisten ein Dorn im Auge ist, die normativen Vorgaben des Liga-Verbands.


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