RB Leipzig bleibt auf Zweitliga-Kurs. Gegen Holstein Kiel boten die Messestädter am Samstag keine Gala-Vorstellung, gewannen glanzlos 2:0 (1:0). Verfolger Darmstadt ließ dagegen Federn. "Wir hatten große Probleme, ins eigene Spiel zu kommen", analysiert RB-Coach Alexander Zorniger. In der Tat nahmen zunächst die Störche das Heft des Handelns in die Hand. Deren Standards trieben die Rot-Weißen ein ums andere Mal zur Verzweiflung.

Der erste ausgefeilte Angriff traf nach 12 Minuten ins Schwarze. Poulsen spielte vor dem Sechzehner nach links in die Schnittstelle der Kieler Hintermannschaft auf Heidinger. Der Außenverteidiger legte quer in Strafraum, wo Frahn am langen Pfosten bereitstand und die frühe Führung klarmachte.

Die abstiegsbedrohten Störche ließen sich nicht einschüchtern. Mit langen Bällen kamen die Norddeutschen immer wieder in Strafraumnähe, strahlten aber nur nach Ecken und Freistößen Torgefahr aus. “In der ein oder anderen Situation hatten wir das Quäntchen Glück oder Benny Bellot auf der Linie, der sensationell den ein oder anderen rausgeholt und uns im Spiel gehalten hat”, weiß Verteidiger Tim Sebastian. Ersatzkeeper Benjamin Bellot entschärfte mehrere gefährliche Bälle, hielt sein Team im Spiel und den eigenen Kasten sauber.

Nach Wiederanpfiff kamen die Gastgeber dem Ausgleich gefährlich nah. Sebastian Heidinger nahm den Kielern schließlich in der 54. Minute mit einem Sonntagsschuss aus 35 Metern den Wind aus den Segeln. “Ich habe mir gedacht, bevor ich irgendwo hinspiele, schieße ich direkt drauf”, sagt der Torschütze, der sich wie schon gegen Wehen Wiesbaden für eine Verlängerung seines auslaufenden Kontrakts empfohlen hat.

“Aus dem Spiel heraus haben wir so gut wie gar nichts zugelassen. Wir haben gut gegen den Ball gearbeitet”, resümiert Zorniger. “Was mir gefehlt hat, war der spielerische Glanz.” Also die Freude, die Leichtfertigkeit nach der Balleroberung. Daran lässt sich arbeiten. Ebenso an der Chancenverwertung. Die fiel gestern übrigens deutlich effizienter aus als noch vor einer Woche beim 1:0 gegen Wiesbaden.

Weil Darmstadt und Rostock beide nicht über Remis hinaus kamen, haben die Leipziger ihren direkten Aufstiegsplatz wieder etwas festigen können. Auf den ungeliebten 4. Platz haben Frahn und Co. jetzt neun Zähler Vorsprung. Sollten die Rasenballer im Mai als Aufsteiger feststehen, werden sie sich voraussichtlich von Timo Röttger trennen. Der Publikumsliebling, seit 2011 in Leipzig, kam in der 3. Liga bisher nicht über Kurzeinsätze hinaus.

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar