RB Leipzig spielt ab August in der 2. Bundesliga. Die Deutsche Fußball Liga und der Noch-Drittligist einigten sich im Laufe der Woche auf einen Kompromiss. Heute Nachmittag gab der Lizenzierungsausschuss grünes Licht.Nach Vorlage neuer Unterlagen kam das Gremium zu dem Ergebnis, dass die Rasenballer die Zweitliga-Lizenz erhalten. Das Gremium unter Vorsitz von Harald Strutz, Präsident des 1. FSV Mainz 05, half der zweiten Beschwerde der Leipziger gegen die strengen DFL-Auflagen teilweise ab.

Die weiterhin bestehenden Bedingungen für die Lizenzerteilung hat der Verein durch Abgabe verbindlicher Erklärungen in der Sitzung nach Entscheidung des Lizenzierungsausschusses vorzeitig erfüllt.

“Durch die verbindliche Erklärung, seine Gremien künftig mit mehrheitlich unabhängigen Persönlichkeiten zu besetzen sowie das bisherige Logo mit Blick auf die Anforderungen der UEFA zu verändern, hat der Club die wesentlichen Voraussetzungen zur Teilnahme am Spielbetrieb im Konsens erfüllt”, berichtet Strutz. “Einer Lizenzierung steht daher nichts mehr im Wege.”

Das bisherige Vereinslogo, dass auffällig deutlich dem Red-Bull-Logo ähnelt, ist mit der heutigen Entscheidung wohl bald Vergangenheit. Möglich wäre allerdings, dass die Rasenballer künftig das internationale Logo von RB Salzburg in angepasster Form verwenden. In diesem fehlt die charakteristische gelbe Sonne, die durch einen Fußball ersetzt ist.

“DFL und Lizenzierungsausschuss haben die satzungsmäßige Aufgabe und auch die Verpflichtung gegenüber den Mitgliedern des Ligaverbandes, das Lizenzierungsverfahren bestmöglich durchzuführen”, sagt DFL-Geschäftsführer Christian Seifert. “Mit den jetzt vorgelegten Erklärungen und deren fristgemäßer Umsetzung bewegt sich der Verein im Rahmen der Satzungsvorgaben sowie der Statuten des Ligaverbandes.” Die Befürchtung vieler RB-Kritiker, die Rasenballer könnten sich die Lizenz – etwa durch Korruption – erkaufen, ist damit obsolet.

“Der Satzung des Ligaverbandes liegt das Leitbild eines offenen Vereins zugrunde”, erklärt Seiferts Kollege Andreas Rettig, der für Spielbetrieb und Lizenzierung zuständig ist. “Die nun zugesagten Änderungen der Mitwirkungs- und Gestaltungsrechte der Vereinsmitglieder erfüllen diese Anforderung.”

In der Geschäftsstelle am Neumarkt und im Trainingszentrum am Cottaweg ist die Freude über die DFL-Entscheidung riesig. “Für unsere sportliche Leitung und alle Mitarbeiter bedeutet dies Planungssicherheit”, teilt Vereinsprecher Sharif Shoukry mit. “RB Leipzig wird nun in allen Bereichen mit Hochdruck den Start in die 2. Bundesliga vorbereiten.” Unter anderem müssen Sportdirektor Ralf Rangnick und Cheftrainer Alexander Zorniger einen Kader zusammenstellen, der bestenfalls schon nächstes Jahr den Sprung in die Bundesliga packt.

Wie die Messestädter die mit Zusicherungen erfüllten Auflagen des Liga-Verbands konkret ausgestalten werden, zeigt sich in den kommenden Wochen. So dürfte der Vorstand neu gewählt werden, zumal der designierte neue Clubchef Oliver Mintzlaff bisher nicht im Vereinsregister eingetragen ist.

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