Es geht seit dem Wechsel an der Vereinsspitze kurz und trocken zu bei den Veröffentlichungen seitens der SG Sachsen Leipzig. Heute, Sonntag den 4. Mai 2014, meldet der neue Vorstand als erste und mutmaßlich letzte Amtshandlung den Gang zum Insolvenzgericht für Montag, den 5. Mai. Der gute Monat nach der Vorstandsübernahme am 9. April 2014 hat den beiden Neuen Fred Krabbes (vorher Aufsichtsrat) und Frank Weser offenbar genügt, um zumindest eines festzustellen. Der Überblick ist längst verloren, der Verein am Abgrund.

Eine Neuausrichtung und eine Prüfung aller Möglichkeiten. Das waren die beiden Punkte, welche bei Krabbes und Weser auf der Agenda standen, nachdem sie den vorhergehenden Vorstand um Jamal Engel und Jan Hoppe ersetzt hatten. Nun kommen sie zu einem ernüchternden Ergebnis: “Wir müssen hiermit leider bekanntgeben, dass uns in den letzten Wochen nicht gelungen ist, eine belastbare Vermögensbilanz des Vereines zu erstellen. Deshalb können wir keine weitere Prognose zur Entwicklung der Zahlungsfähigkeit unseres Vereines erstellen. Die Ursachen sind vielfältig, liegen in der Hauptsache aber im Fehlen von nicht übergebenen Unterlagen. Es ist uns leider nicht möglich, die derzeitige Finanzsituation abschließend einzuschätzen”, heißt es heute auf der Homepage des SG Sachsen Leipzig.

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Was zumindest darauf hinweist, dass sich die Tradition der Unübersichtlichkeit in den Unterlagen des Vereins auch nach dem Vorstandswechsel nicht abstellen ließ.

Aus all diesen Gründen würde der SG Sachsen Leipzig am Montag den 5. Mai nunmehr den Weg zum Amtsgericht gehen, um die Insolvenz anzumelden. Offenbar hofft man, wie bei der Pleite des FC Sachsen erneut auf die gründliche Arbeit eines Insolvenzverwalters, wobei diesmal die verfügbare Masse deutlich geringer sein dürfte. Fehlende Auskünfte sollte dann jedoch auch Ex-Vorstand Jamal Engel geben müssen, welcher seit Bestehen des Vereins die Geschicke maßgeblich lenkte. Bisher wurde er auch vom neuen Vorstand noch nicht offiziell entlastet, was ihn nun zum Hauptansprechpartner des Amtsgerichtes machen könnte.

Dem aktuellen Vorstand bleibt derzeit nur noch Adieu zu sagen: “Der Schritt fällt uns schwer, ist aus unserer Sicht nicht mehr aufschiebbar. Weitere Prognosen über den Fortgang können wir erst mit den weiteren Entscheidungen des einzusetzenden Verwalters treffen. Wir bedanken uns bei allen Fans und Mitgliedern für die Unterstützung, in tiefster Trauer der Vorstand des SG Sachsen Leipzig”.

Mit diesem Schritt ist nun auch die Stadt Leipzig gefragt. Immerhin gilt es für den bisherigen Untermieter BSG Chemie sicherzustellen, dass trotz dieses Schrittes weiter im Alfred-Kunze-Sportpark gekickt werden kann.

Zur Mitteilung der SG Sachsen Leipzig im Netz
www.sachsen-leipzig.com

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