Am Sonntag treffen nicht nur Zweitliga-Neulinge auf Liga-Routiniers. In München prallen auch zwei Fußballphilosophien aufeinander. "Meine Stärke und die meiner Mannschaften ist das Spiel gegen den Ball, Ricardo Moniz praktiziert eher die holländische Schule, also das Spiel mit dem Ball", sagt Alexander Zorniger. Dass das nach hinten losgehen kann, mussten die Sechziger am Montag erfahren, als der 1. FC Kaiserslautern ein 0:2 nach der Pause in Unterzahl in ein 3:2 drehte.

Deswegen sieht Verteidiger Niklas Hoheneder eine realistische Chance. “Vergangene Woche spielten wir gegen ein sehr defensiv eingestelltes Team, nun müssen wir das Offensivspiel der Münchner annehmen”, erklärt der Innenverteidiger. “Den Sieg wollen wir nach dem Unentschieden unbedingt holen.”

Dafür sieht Trainer Zorniger den Kader gut aufgestellt. Bis auf die Langzeitverletzten Fabio Coltorti, Fabian Franke, Henrik Ernst und Terrence Boyd stehen alle Spieler bereit. Yussuf Poulsen und Sebastian Heidinger konnten nach Blessuren wieder trainieren. Die Leistung im Training am Donnerstag sei so stark gewesen, dass eine Nachmittagseinheit zur Belohnung ausgelassen wurde. “Das heißt aber auch, dass es enger wird im Kader und die Entscheidung der Aufstellung schwerer fällt”, weiß der Fußball-Lehrer.

Perspektivisch sind durchaus noch Abgänge vorstellbar, da Zorniger ein Kader von 29 Spielern zu groß sei. Bis es soweit sei, gelte es für die Spieler, sich keine Gedanken über einen Weggang zu machen, sondern sich stets zu verbessern und die Konkurrenzsituation als Antrieb zu sehen.

Niklas Hoheneder scheint dies schon verinnerlicht zu haben, er sagte: “Es lief im Spiel gegen Aalen vieles schon ganz gut. Ich habe noch an meinem Kopfballspiel gearbeitet um technisch noch besser zu werden.” Vor einem Konkurrenzkampf mit Neuzugang Marvin Compper habe er keine Angst, sondern sehe die Situation als Motivationsfaktor.

Aufgrund des Trainingsstandes könnte Compper schon am Sonntag zum Einsatz kommen, anders als der zweite Neuling im Team Ante Rebic. Ihn will Zorniger behutsam aufbauen und erst in einigen Wochen in den Kader integrieren.

Die DFL gab am Freitag neue Ansetzungen bekannt. Der Karlsruher SC ist an einem Mittwoch in Leipzig zu Gast (24.9./17:30 Uhr). Vier Tage später reisen die Rasenballer nach Düsseldorf (28.9./13:30 Uhr).
Die U23 siegt am Samstag in der Oberliga vor 218 Zuschauer gegen Dynamo Dresden II deutlich mit (3:1). Die Rasenballer setzen die Gäste mit Anpfiff in der eigenen Hälfte fest und erspielen sich Chancen. Der verdiente Treffer fällt durch einen Foulelfmeter, den Daniel Heinze souverän verwandelt (23.). Dynamo kommt nun besser ins Spiel. Ein herrlich ausgespielter Angriff über halblinks mündet in einen Pfostentreffer von Kevin Bönisch. Tom Hagemann erwischt den Rebound zum Ausgleich (30.).

Das Spiel gewinnt an Unterhaltungswert. Dafür sorgt Paul Schinke, der in der 38. Minute einfach mal drauf hält. Ein Dresdner klärt den Schuss. Der Ball landet bei René-Mike Legien, dessen Schuss über die Latte in den Kasten geht. Nach Schinke-Ecke köpfte Tom Nattermann in die Maschen (43.).

Nach der Pause weist die Dresdner Defensive Auflösungserscheinungen auf. Die Rot-Weißen kommen zu weiteren Chancen. Daniel Barth erhöht auf 4:1 (64.), Nattermann stellt nach einem Abwehrfehler auf 5:1 (68.). Zwei Dresdner Innenverteidiger können nicht verhindern, dass “Natter” einen von Keeper Marek Große parierten Schuss im Nachsetzen über die Linie grätscht (77.).

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar