Mit dem siebten Sieg in Folge hat der 1. FC Lok den nächsten Verfolger distanziert. Beim bisherigen Tabellen-Dritten Einheit Rudolstadt fuhr Lok einen souveränen 2:0 (2:0)-Auswärtssieg ein. Hiromu Watahiki lenkte die Lok nach elf Minuten in die richtige Richtung, ein Eigentor von Marco Riemer bedeutete nach 32 Minuten bereits die Vorentscheidung. Bis auf eine Torchance in der Nachspielzeit ließ Lok vor 1.152 Zuschauern nichts zu und siegte letztlich ohne die großen Glanzlichter.

Als Heiko Scholz im sauerstoffarmen Rudolstädter VIP-Raum von einem „souveränen Sieg“ sprach, fielen ihm selbst die enthusiastischsten Fans der Gastgeber nicht ins Wort. Zu deutlich hatte ihr Team gegen den FCL das Nachsehen, auch wenn es das Ergebnis gar nicht so ausdrückt. „Wir hatten viel Respekt vor dem Tabellen-Dritten, aber wir standen defensiv sehr gut und haben es vorn nur verpasst, das dritte zu machen.“ Das war der einzige Kritikpunkt von „der Heiko“, wie ihn der Stadionsprecher nannte. Lok ließ die Sonntagsaufgabe regelrecht an sich abperlen, ließ dem Gastgeber nur eine Abschlusschance als ein Kopfball in der Nachspielzeit an den Pfosten flog.

„Da habe ich auch wirklich gar nichts mehr gesehen“, gestand Robert Zickert und spielte auf die tiefstehende Sonne an. Der Abwehrstabilisator hatte noch mit einigen Gelb-Grünen während seiner Jenaer Zeit zusammengespielt und wusste wie alle anderen um die Qualitäten des Gegners. Dass sie nicht zum Tragen kamen, war auch sein Verdienst. Gemeinsam mit Surma und Krug gewann Zickert Kopfballduelle in Serie, verteidigte auch am Boden geschickt. Die Kollegen vor Zickert nahmen die zahlreichen Duelle im Mittelfeld an, schonten sich nicht und ließen sich auch nicht von der robusten Spielweise der Gastgeber beeindrucken.

Mit Watahikis Tor nach elf Minuten war sowieso fürs Erste der größte Rudolstädter Drang aus den Aktionen. Das Solo des Japaners mit anschließendem Abschluss mit links war ein Wirkungstreffer. Als nach Philipp Serreks Ecke Riemer den Ball mit dem Oberkörper über die Linie des eigenen Tores beförderte, war nach 32 Minuten der Käse fast schon gegessen oder um es anderes zu formulieren: das Spielniveau verfiel auf das Level „überschaubar“. Lok war in die Situation gekommen, mal dem Gegner zuschauen zu können, wie er so ein Spiel aufbaut und verlegte sich auf Kontersituationen. „Da sah man, dass Rudolstadt spielerisch limitiert ist“, so Zickert-Kompagnon Ronny Surma, der sich nach Spielende schon auf eine ereignisreiche Rückfahrt freute.

Grund zum Feiern gibt es genug: Nach sieben Siegen in Serie bleibt Lok Tabellenführer mit fünf Punkten Vorsprung auf den Bischofswerdaer FV. Schiebock scheint das einzig verbliebene Team zu sein, das Lok noch gefährden könnte. Anfang Dezember kommt es zum Aufeinandertreffen in der Oberlausitz. Wie viel Punkte Lok dann haben wird? „Wir schauen von Spiel zu Spiel, aber eins ist sicher: wir werden nicht nachlassen“, versprach Zickert. Schon vor dem Spiel in Rudolstadt hatte Lok mehr Punkte gesammelt als in der gesamten Hinrunde des letzten Jahres. Die kommenden drei Spiele gegen Eisenach, Schott Jena und Bernburg wird Lok allesamt im eigenen Stadion austragen. Rosige Zeiten in Probstheida. Nur einer wirkte unzufrieden: Djamal Ziane traf in Thüringen erstmals in dieser Saison nicht. Ungeahnte Luxusprobleme…

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar