Es war die Sensation der Hinrunde: 3. Liga-Aufsteiger SG LVB schlägt den 2. Liga-Absteiger EHV Aue mit 31:30. Es war auch die letzte Überraschungstat der Straßenbahner bei ihrem Start in die 3. Liga Ost. Über vier Monate und 15 Spieltage später sind sie beim Gastspiel in Aue am Samstag klarer Außenseiter.

Die Niederlage der Auer in Leipzig ist die einzige Auswärtsniederlage für das Team von Ex-HCL-Trainer Maik Nowak in der Hinrunde geblieben. Umso ärgerlicher, dass sie ausgerechnet beim Aufsteiger passierte. Doch Nowak hilft sie nun bei der Spielvorbereitung. “Meine Jungs brauche ich nicht großartig zu motivieren, das sind sie auch so.” Seiner Meinung nach treffen sie auf eine Leipziger Mannschaft, die zu unrecht auf dem elften Platz steht. “Sie haben eine sehr gute Mannschaft, sich aber meiner Meinung nach damit etwas schlecht verkauft. Spielerisch kommt da eine hohe Qualität nach Aue.”

Spielerische Qualität, bei der ein “Qualitätsmerkmal” möglicherweise fehlen wird. LVB-Rechtsaußen Georg Eulitz plagte sich auch die vergangene Woche mit Wadenproblemen, konnte kaum trainieren. Auch mit Eulitz wäre die SG LVB krasser Außenseiter. “Aue hat bisher alle Heimspiele klar dominiert. Wir wollen aber jede sich bietende Chance nutzen”, verspricht Eulitz’ Trainer Jens Große trotzdem, der auch schon einen Plan hat, wie der Auswärtscoup gelingen könnte – mit Konzentration und Aggression von Beginn an. “Wenn wir erst einmal gegenhalten und das Spiel offen gestalten, werden wir mal schauen, was am Ende rauskommt. Vielleicht liegt uns dieser Gegner ja auch besonders.” Vielleicht.

Der TV Jahn Duderstadt hat erst vor zehn Tagen gezeigt, dass die Auer trotz ihrer Tabellenposition schlagbar sind. Noch eine weitere Niederlage und der Tabellen-Zweite HSC Bad Neustadt könnte an den Erzgebirgern vorbei ziehen, der Aufstieg stärker in Gefahr geraten. Maik Noack wäre vorbereitet. “Es ist nicht zwingend, dass wir am Ende vorne stehen. Die Saison ist zudem noch sehr lang, da kann noch vieles passieren.” Und vielleicht passiert ja wieder eine Sensation.

Anwurf in der Erzgebirgshalle Lößnitz ist Samstag, 17:00 Uhr.

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