Bei ihrem ersten Auftritt im diesjährigen DHB-Pokalwettbewerb haben sich die Handballerinnen des HC Leipzig keine Blöße gegeben. Im hohen Norden behaupteten sie sich mit einem glasklaren 20-Tore-Sieg und stehen damit im Achtelfinale, das am 4. und 5. Februar ausgetragen wird.

Nach der erneut wackeligen Vorstellung des HCL am Mittwoch gegen Leverkusen (29:29), hatte sich die Mannschaft zum Klärungsgespräch zusammengesetzt. In der Kritik stand vor allem die Art und Weise des Auftretens. Manager Kay-Sven Hähner forderte von den Spielerinnen, auf dem Feld eine wesentlich deutlichere Präsenz zu zeigen, als das in den letzten beiden Partien der Fall gewesen war. Im Pokalspiel beim TSV Owschlag sollte gleich damit begonnen werden.

Beim derzeit Viertplatzierten der 3. Liga Nord stand für die Leipzigerinnen nichts anderes als ein klarer Sieg zur Debatte. Den weiten Weg in die 3.600-Seelen-Gemeinde – die so weit nördlich liegt, dass sie sogar auch einen dänischen Namen besitzt – konnte Maura Visser nicht mit antreten. Sie hatte sich während der Leverkusen-Partie am Knie verletzt und musste pausieren. Für den TSV Owschlag, dessen 500 Zuschauer fassende Halle rappelvoll war, war die Begegnung gegen den HCL ein echter Handballfeiertag. Im Programmheft zum Spiel war von einem Traumlos die Rede. Über ein eventuelles Weiterkommen machte man sich in Schleswig-Holstein allerdings keine Illusionen. Man wolle aber “Spaß haben und die Partie in vollen Zügen genießen”.
Genießen durften die Gastgeber sogar die 1:0-Führung gegen den deutschen Rekordmeister. Dieser Emotion war allerdings nur ein denkbar kleines Zeitfenster beschert. Nach zwei Minuten zeigte die Anzeigetafel bereits ein 1:3 und damit für den HC Leipzig die richtige Richtung an. Bei den Gästen hütete diesmal Julia Plöger das Tor und auch Rannveig Haugen kam zu einem ungewohnten Vollzeiteinsatz. Lange auf der Platte durfte diesmal zudem Karolina Kudlacz wirbeln, die zum Europacup-Spiel gegen Skopje wieder ihre volle Stärke entfalten soll. Die WM-Teilnehmer Katja Schülke und Anne Müller sahen das das Getümmel hingegen komplett von der Bank aus an.

Owschlag hielt tapfer dagegen, stellte dem HCL keinen Freibrief aus. Zwar konnte der Drittligist nicht verhindern, dass Leipzig Stück für Stück davon zog, aber der Halbzeitstand von 10:18 war alles andere als ein Debakel. Nach der Halbzeitpause setzte sich der HCL dann doch immer deutlicher ab. Mitte der zweiten Halbzeit war die zweistellige Differenz erreicht (16:27, 45. Minute) und vier Minuten vor Schluss – beim 17:37 – passten dann sogar 20 Tore zwischen die beiden Kontrahenten. Diese Differenz konnte auch nach dem 19:39 Endstand vermeldet werden.

“Das Spiel war völlig in Ordnung”, zeigte sich Manager Hähner diesmal zufrieden, “die Mannschaft hat sich ordentlich präsentiert und sehr konzentriert gespielt”. Sein Blick schweift aber bereits voraus zum nächsten Bundesligaspiel gegen den VfL Oldenburg (18. Januar, 19:30 Uhr). Dann sollte die Fähigkeit, Präsenz zu zeigen, perfekt sitzen.

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