Nur 160 Kilometer trennen den SC DHfK von seiner nächsten Auswärtsaufgabe, zu erledigen am Freitag, 19:30 Uhr. Beim 1. VfL Potsdam hängt derzeit der Haussegen schief, die Mannschaft ist 17. und damit akut abstiegsgefährdet. Leichte Beute wird sie trotzdem nicht, dafür überrascht sie zu oft.

Beim Siebzehnten der 2. Handball-Bundesliga laufen derzeit alle mit skeptischen bis traurigen Gesichtern herum. “Es ist eine schwierige Situation. Wir müssen zweigleisig planen. Zweite oder dritte Liga”, bekannte zuletzt VfL-Präsident Holger Rupprecht gegenüber den Potsdamer Neuesten Nachrichten. Seine Mannschaft befindet sich mitten im Abstiegskampf. Auch wenn schon mit Korschenbroich, Düsseldorf und dem DHC Rheinland drei Absteiger feststehen, wird es immer noch einen vierten geben, Stand heute ist das der VfL Potsdam. Der Abstand auf den rettenden Platz, den Empor Rostock derzeit besetzt, beträgt nach der zu erwartenden Auswärtsniederlage der Brandenburger beim Aufstiegsfavoriten HC Erlangen vier Punkte. Bei noch zu vergebenden 20 Punkten wird es so langsam eng. Dass mit Rechtsaußen Jan Piske und Abwehrchef Viktor Pohlack gleich zwei wichtige Säulen des Potsdamer Spiels mit einem Bandscheibenvorfall lange ausfallen werden, macht die Kellerkinder nicht gerade glücklicher. Der Ausfall der Potsdamer Nummer Zehn ist umso bitterer, da in der Offensive derzeit ohnehin personell die Säge klemmt. Wahrscheinlich wird mit Ramon Tauabo ein Junioren-Nationalspieler über Rechtsaußen Druck auf das SC DHfK-Tor machen.

Bei den Leipzigern hofft man, in Potsdam eine neue Auswärtsserie starten zu können. Nach zwei heftigen Niederlagen in Minden und Eisenach käme Potsdam da gerade recht, doch Obacht: Die Gastgeber haben zu Hause schon einige Punkte gesammelt oder zumindest nicht so einfach hergeschenkt. Vor drei Wochen musste der jetzige Tabellen-Achte Bietigheim lange um den Sieg kämpfen, gewann am Ende 33:32, ähnlich erging es TUSEM Essen (25:24), Erlangen verlor im Oktober sogar in Brandenburg mit 26:31. “Potsdam steht mit dem Rücken zur Wand, die brauchen jeden Punkt, da müssen wir alles geben”, weiß DHfK-Trainer Uwe Jungandreas, der erneut auf den erkrankten René Boese und wahrscheinlich auch auf den ebenfalls kranken René Wagner verzichten muss. Für Jungandreas normal: “So einer Belastung muss der Körper einfach irgendwann Tribut zollen.” Für Boese wird wieder Maik Wolf auf Rechtsaußen starten. “In der Offensive müssen wir sehr effektiv agieren, denn Potsdam hat ein starkes Konterspiel. Defensiv werden wir wieder alles geben, um eine ordentliche Abwehr hinzustellen. Vor allem sollten wir aber diesmal nicht wieder die Startphase verschlafen, das kann auswärts ins Auge gehen”, so Jungandreas.

Anwurf in der erst im Januar fertig gestellten MBS Arena in Potsdam ist Freitag, 19:00 Uhr.

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